Warten auf Chloé – Ein verzweifelt-heißes Date (Kurzgeschichte)

Warten auf Chloé
Ein verzweifelt-heißes Date

Von Rebecca Valentin

Kurzgeschichte, erschienen am 07.07.2022

VG Wort
Junge Frau lehnt sich eng an eine Wand.

Er wusste nicht, wie lange er schon dort stand, wie viel Zeit vergangen war, seitdem er die schneeweiß gestrichene Eingangshalle der Kunstgalerie betreten und sich unmittelbar am ausgemachten Treffpunkt positioniert hatte. Die beträchtliche Füllmenge seiner Blase nahm Simon jedes Zeitgefühl, denn obwohl der Druck bereits groß gewesen war, hatte er es in der Hektik des Aufbruchs komplett versäumt, zur Toilette zu gehen.

Der Blick auf das Display seines Mobiltelefons zeigte ihm, dass er zumindest pünktlich war – sogar ein wenig vor der verabredeten Uhrzeit. Dann ist es erst recht dämlich, dass ich zuhause nicht noch daran gedacht habe, kurz aufs Klo zu flitzen, dachte er und schob die Hände tief in die Taschen seiner schwarzen Jeans. Wenn ich doch nur nicht so viel getrunken hätte, bereute er den Kaffee des frühen Nachmittags und die Packung Eistee, die er anschließend an seinem Computer sitzend geleert hatte, inständig.

 

Neben der Tatsache, dass er spürbar nötig pinkeln musste, hatte Simon allen Grund, nervös zu sein. Schließlich war es das erste Treffen mit der bildschönen Chloé, die er zwei Wochen zuvor online kennengelernt hatte. Aufgeregt bis in die Haarspitzen, fühlte er sein Herz in der Brust, und unerfreulicherweise auch in der Harnblase, heftig pochen. Die junge Französin war die attraktivste Frau, die ihm bis dahin begegnet war, wenn er den Fotos, die sie ihm geschickt hatte, Glauben schenken durfte. Einfach nur wow – diese Wahnsinnsaugen, dazu der hübsch geschwungene Mund und die zart-helle Haut hatten ihn mit ihren rot-blonden Haaren sofort in den Bann gezogen.

Er hingegen war der ganz und gar gegensätzliche Typ: dunkelbrauner Haarschopf und ein kräftig gebräunter Teint, mit einem Gesicht, das eher alltäglich aussah, wie er fand.

 

Aufgewühlt schaute er sich in dem riesigen, nahezu menschenleeren Foyer mit den hohen, gläsernen Außenwänden um. Die Ausstellung gemeinsam zu besuchen und sich hierbei näher kennenzulernen, war Chloés Idee gewesen – grundsätzlich ein guter Gedanke, wenn es an dieser Stelle, an der er zum Warten verdammt war, nur schon ein Hinweisschild zu den WCs gegeben hätte. Vielleicht wäre er rasch dorthin gestürmt, auch auf die Gefahr hin, seine umwerfende Date-Partnerin in exakt diesem Augenblick zu verpassen. Oder besser doch nicht? Nein, wenn er es recht überlegte, wollte er das Risiko, zuerst nach den Sanitärräumen suchen zu müssen, um Chloé danach womöglich zu verfehlen, auf keinen Fall eingehen, da konnte es noch so dringend werden, beschloss er kühn. Denn wer weiß, ob ihm eine derart fantastische Frau ein zweites Mal im Leben über den Weg laufen würde.

 

Wo bleibt sie nur, fragte er sich mit dem Voranschreiten der Uhrzeit immer häufiger. Wie irre nötig es inzwischen ist … Ich kann bald nicht mehr, ich muss so tierisch zum Klo, wusste er sein Dilemma treffsicher zu beurteilen.

Stillzustehen fiel dem 26-Jährigen mittlerweile ebenso schwer, wie das permanente Einhalten der gewaltig zunehmenden, gelben Flut in seinem Unterleib. Diese quälte ihn erheblich und bäumte sich stets aufs Neue in seiner Blase auf. In wiederkehrenden Wellen drückte sie von innen gegen die Wände des Organs und dehnte es bis an die äußerste Belastungsgrenze.

Mit dem Vorhaben, sich von seinem enormen Pinkeldrang ablenken und sich die Wartezeit ein wenig versüßen zu wollen, stellte Simon sich vor, wie wundervoll Chloés Küsse wohl wären und wie herrlich lustvoll sich der Sex mit ihr abspielen könnte. Bestimmt schmeckt sie nach Erdbeeren und ich wette, ihre Haut ist überall weich, besonders an den feuchten Stellen, rosig und so geil erotisch duftend. Ich will sie genau dort streicheln und so lange lecken, bis sie stöhnend kommt. Ihre Brustwarzen sind wahrscheinlich hellrot, genauso wie ihr Schamhaar, falls sie nicht rasiert ist … Boah, was für ein heißes Mädel, wie irrsinnig gern ich mit ihr schlafen möchte …

Jene sexy Gedanken halfen Simon allerdings keineswegs weiter. Im Gegenteil: Sie beschleunigten seinen Pulsschlag zusätzlich und verstärkten die Spannung, unter der er stand, auf eine Weise, die überaus ungünstig für ihn war. Nicht nur, dass er unbedingt eine Erektion vermeiden wollte, die ihm bei seinem Toilettenproblem sicher geholfen hätte, auch musste er versuchen, cool zu bleiben. Schließlich durfte er nicht wie ein Rookie mit einem Ständer und hochrotem Kopf dastehen, wenn sie einander zum ersten Mal begegnen würden.

 


 

Je länger die französische Austauschstudentin ihm von ihrem verborgenen Winkel aus zuschaute und je detaillierter sie den Blick in den Schoß ihres wartenden Internetfreundes richtete, desto erregter wurde sie. Zwischenzeitlich hatte sich die Nässe der einsetzenden Wollust bis außerhalb ihrer Vulva ausgebreitet; der Mittelsteg des Slips war glitschig und warm durchtränkt und benetzte die feinen Locken ihres rotblonden Schamhaars üppig. Die harten Nippel ihrer kleinen, festen Brüste standen aufgerichtet hervor und rieben sich bei jeder Bewegung des Oberkörpers sinnlich am dünnen Stoff ihres BHs. Ebenso wie bei ihrem Date-Partner war auch ihr Herzschlag beträchtlich erhöht und ihr Atem ging spürbar schneller …

 

Simon, der sie in ihren gemeinsamen Online-Chats und den unzähligen Kurznachrichten dermaßen humorvoll zum Lachen gebracht hatte, dass sie nicht umhingekommen war, sich spontan in ihn zu verlieben, persönlich zu treffen, war schon unglaublich genug. Doch nun stand er dort, an der weißen Wand, keine zehn Meter von ihr entfernt, wie ein lebendig gewordener Teil der Kunstausstellung, und pinkelte sich fast in die Hose … Denn dass er megadringend musste, war nicht zu übersehen. Auch ohne ihr fetischerprobtes Auge wäre Chloé dieser Zustand der verzweifelt-geilen Male-Desperation definitiv aufgefallen. Und nicht nur ihr – sein verhaltener und nicht zu unterdrückender Pee-Dance entging derweil niemandem mehr, der den Eingangsbereich passierte.

Glücklicherweise erschienen an diesem Tag nur wenig Besucher in der Galerie, so dass der gutaussehende Dunkelhaarige in seiner Not zunehmend mutiger wurde. Dies zu sehen, befeuerte die Lust der freizügigen Studentin zusätzlich. Mittlerweile trat der Mittzwanziger nicht länger auf der Stelle, sondern tat dies hüpfend. Zudem tänzelte er hektisch von einem Fuß auf den anderen und war außerstande, die Hände aus seinem gepeinigten Schritt zu nehmen. Eine rasche Urinal-Benutzung kam für ihn noch immer nicht in Frage, da er sich nach wie vor darum sorgte, seine Verabredung könnte ihm in diesen ausschlaggebenden Minuten entwischen.

 

Es war für Chloé kaum in Worte zu fassen, wie sehr es sie anturnte, Simons kolossalen Druck und seine Bemühungen, diesen im Zaum zu halten, so unmittelbar zu erleben. Schon oft hatte sie mit feuchtem Slip über Szenen wie diese gelesen oder sie in diversen Clips verfolgt, sie jedoch hautnah mitzubekommen, war etwas ganz anderes – weitaus prickelnder und intensiver, als die junge Frau es sich jemals hätte ausmalen können. Nicht umsonst ließ sie ihn seit beinahe einer Viertelstunde zappeln, im wahrsten Sinne des Wortes …

Im selben Maße, wie sein mächtiger Pinkeldrang die Kontrolle über jegliches Denken und Fühlen übernommen hatte, erging es ihr mit ihrer Libido: Voller Verlangen pulsierte sie in ihrem schlüpfrig-nassen Höschen, forderte vehement die innig herbeigesehnte Erlösung durch einen berauschenden Orga**us. Hiervon angeregt wog Chloé die Möglichkeiten ihres Handels ab. Sollte sie ihre Deckung aufgeben und zu Simon stoßen, damit dieser endlich den Weg zu den Besucher-WCs der Ausstellung antreten konnte, oder still auf ihrem Beobachtungsposten verharren und das weitere, hocherotische Geschehen auf sich wirken lassen?

 

Dringend pinkeln müssender Mann presst sich die Hände in den Schritt.

Der Zeitpunkt, in dem sie ihre Entscheidung fällte, zu ihrem potenziell neuen Freund zu eilen und ihm gleichzeitig dabei zuzuschauen, wie er von dem unermesslichen Bedürfnis seiner Blase nach Entleerung buchstäblich ihn in die Knie gezwungen wurde, war eins. Ihr Hervortreten in Simons Sichtfeld geschah in exakt jenem Augenblick, in dem sämtliche Fluttore aufbrachen und sein Blasenschließmuskel endgültig den Dienst quittierte.

Mit einem leiderfüllten Gesichtsausdruck, von dem sie seine nahezu übermenschliche Mühe des Zurückdrängens, die er nicht länger aufzubringen in der Lage war, überdeutlich ablesen konnte, ging ihre Date-Verabredung von einer Sekunde auf die andere in die Hocke hinunter. Im gleichen Moment hörte sie sein unterdrücktes Aufkeuchen und erkannte, dass er den Kopf senkte, um fassungslos und vollends handlungsunfähig in seinen nasser werdenden Schoß zu blicken.

Eine nicht endenwollende Fontäne rauschte durch den festen Stoff der Jeans hindurch und plätscherte laut hörbar zu seinen Füßen, die in schwarzen Leinenturnschuhen steckten, hinunter. Schlagartig wurden die Innenseiten der Oberschenkel sowie sein gesamtes Hinterteil klitschnass. Der Druck war dermaßen stark, dass der gießkannenartig herausschießende Strahl in seinen vielen Strömen vom Boden wieder aufspritzte, und Simons Hose mitsamt den Schuhen ein zweites Mal befeuchtete.

 

Auf halbem Wege bei ihm angekommen, vernahm Chloé sowohl sein resigniertes Seufzen, als auch das lautstarke Prasselgeräusch, das sein tosender Wasserfall aus Urin auf dem gegossenen, grauen Boden der Galerie verursachte.

Während sie näher an ihn herantrat, hoffte sie, dass die vibrierende Lust ihres Unterleibs nicht allzu offensichtlich für Simon wahrzunehmen wäre. Wie hochgradig angeturnt sie von seiner Not und der plötzlichen Kapitulation seines Körpers war, schien ihr unangemessen und war ihr hinreichend peinlich. Dennoch tobte diese fortwährend und setzte ihren Kitzler regelrecht in Brand. Noch immer sickerte die Feuchtigkeit ihrer Erregung ungehemmt heraus und durchtränkte ihren Slip unter dem blauen Kleid weiterhin.

 

Der beachtliche Blaseninhalt lief heiß und unendlich befreiend aus allen Schichten seiner Beinkleider hervor. Zeitgleich verzog sich die Mimik ihres Internet-Partners schamvoll und auf Chloés Begrüßung hin schaute er verlegen zu ihr empor.

»Hallo Simon, bitte verzeihe mir meine Verspätung«, lächelte sie bezaubernd zu ihm hinunter, woraufhin er nur verunsichert nickte. Auch wenn er sich tief in seinem Inneren freute, seinen bildhübschen Internetschwarm in natura vor sich zu sehen, war er nicht fähig, ihr dies in irgendeiner Weise zu signalisieren.

Die Scham stand ihm unübersehbar ins Gesicht geschrieben; auf diese blamable Art hatte er sich die erste Live-Begegnung mit ihr weiß Gott nicht gewünscht. Das Thema ist durch, die Sache ist gelaufen – jetzt will sie mich garantiert nicht mehr, war er sich sicher, die aus seiner Sicht katastrophale Situation richtig einzuschätzen. Eine Erklärung hat sie dennoch verdient, auch wenn das bestimmt nichts rettet, befand er trotz allem und räusperte sich, um seine Stimme wiederzufinden.

»Ich hatte Schiss, dich zu verpassen, deshalb …«, setze er gerade zu sprechen an, als seine neue Liebe sich zu ihm in die gelbschimmernde Pfütze auf dem Boden kniete und seine Lippen überraschend mit einem innigen Kuss verschloss. Völlig perplex, jedoch hocherfreut ging Simon auf Chloés zärtliche Liebesbezeugung ein. So weich und köstlich, wie er sich ihre Küsse erträumt hatte, schmeckten sie tatsächlich: lieblich-betörend und erdbeerig-süß.

 

Sie konnten sich kaum wieder voneinander lösen, indessen tröpfelte der letztverbliebene Rest des Urins zu ihrer beider Füße auf den Boden hinab. Die Wangen der frivolen Studentin waren nicht weniger gerötet als seine, jedoch aus einem vollkommen anderen Grund. Diesen sollte Simon erfahren, indem er schon im nächsten Augenblick von ihr an die Hand genommen und mit den unsittlichsten Absichten voller Begierde in Richtung des Herrenklos geführt wurde …

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