Ganz egal, was das Leben noch für mich bereit hält, und da kommt mit meinen 26 Jahren hoffentlich noch einiges, der vergangene Samstag wird mir definitiv als einer der besten Tage ever in Erinnerung bleiben.
Ich kann noch immer nicht glauben, dass ich Finn dermaßen nah gekommen war – ›meinem‹ Finn, dem Musiker, dessen Songs mir so viel bedeuten und für dessen Konzert ich mir die Karte bereits am ersten Tag des Vorverkaufs besorgt hatte.
Nur zu gut erinnere ich mich an die Wärme seiner Haut und das tränenfeuchte Glänzen seiner Augen, das nur ich sehen durfte, als er vor der Klotür an jegliche Grenzen der Not gestoßen war. Nie wieder werde ich diesen Blick und das, was darin verborgen lag, vergessen … Neben diesem innigen, tiefgehenden Gefühl hatte mir sein Dringendmüssen auch einen ungemein erotischen Kick gegeben, was ich meinem Faible für die Pee- und Poop-Desperation zuschreibe, den ich seit längerem hege. Insbesondere Finn in einer derart krassen Bedrängnis zu erleben, hatte mich in einer solch erregend-zärtlichen Weise gepackt, dass ich nicht aufhören kann, davon zu träumen und die dazugehörigen Bilder im Kopf lustvoll zu genießen.
Die WhatsApp-Nachricht meiner Freundin hatte mich am letzten Samstag spontan aufspringen, und vor Freude laut jubeln lassen. ›Stell dir vor, er steigt im Hotel meiner Tante ab!‹, lautete der Text, der die Schuld daran trug, dass mein Herzschlag um ein Haar aus dem Takt geraten war. Ein sonnenhelles Lächeln überzog mein Gesicht – wer in diesem Fall ›Er‹ war, hatte von Hannahs Seite aus nicht extra erwähnt werden müssen; wir schwärmen gemeinsam für diesen gutaussehenden, einzigartigen Künstler, weshalb sich jede Namensnennung von selbst erübrigte.
Unsere Verabredung, zusammen vor dem Hotel auf sein Erscheinen zu warten, war schnell getroffen – selten sind wir uns so grundsätzlich einig, wie in Sachen Finn. Wir wissen beide, was wir in dieser Hinsicht wollen. Dass das Treffen mit unserem Star jedoch einen so drastischen Verlauf und eine derart aufregende Wendung nehmen sollte, hatte von uns zwei Mädels keine vorhersehen können …
Finns Promo- und Konzerttournee dauerte bereits seit Wochen an – Bühnenshows, Fernsehauftritte, Radiointerviews und einiges mehr, das an den Nerven zerrte und dem Musiker viel Kraft abverlangte. Ständig war er mit seiner Band im Tourbus unterwegs, fand kaum Zeit für persönliche Dinge und vor allem fehlte ihm die Ruhe für den notwendigen Toilettengang. So auch in den vergangenen zwei Tagen, als die Hektik wieder besonders groß gewesen und er mit seinen Bandkollegen von einem Termin zum anderen gehetzt war.
Das Resultat dieser Zeitnot zeigte sich nun als merklich starker Drang in Blase und Darm, der längst nicht mehr in Wellen auftrat, sondern ihn mittlerweile durchgehend an den absolut unaufschiebbaren WC-Besuch erinnerte. Verdammt, fluchte der Musiker in Gedanken, das fehlt mir gerade noch … Wenigstens kann ich jetzt wieder sitzen, das tut echt gut, lautete die zweite Eingebung, die Finn durch den Kopf ging, nachdem er sich aufatmend in die Polster des Busses hatte fallenlassen.
In dem Hotel, das der Fahrer ansteuerte, wartete nicht nur die wohlverdiente Nachtruhe auf ihn, sondern endlich auch ein Klo, auf dem er sich nach der andauernden Eile und dem unfreiwilligen Einhalten der letzten Tage entspannt würde erleichtern können.
Halte durch, bald sind wir da, du schaffst es, kein Problem – ähnlich eines Mantras wiederholte Finn die Worte permanent im Geiste und versuchte, sich auf diese Weise Mut zuzusprechen.
Nun, eine Stunde später, war der Druck in seinem Unterbauch gravierend angestiegen und der junge Musiker fragte sich mit aufkeimender Verzweiflung, ob seine motivierenden Parolen tatsächlich von Nutzen waren. Inzwischen hielt er die Oberschenkel fest zusammengedrückt und saß in leicht vorgebeugter Haltung da. Das Verlangen nach einer Toilettenschüssel war geradezu übermächtig, doch er litt weiterhin still. Die Musikerkollegen sollten auf gar keinen Fall etwas von seinem furchtbaren Dilemma bemerken, dies war ihm wichtig. Wie würde er ansonsten vor den Jungs dastehen?
Ob die anderen auch so leiden, wie ich, oder waren die vorher alle auf irgend ’nem Lokus, überlegte Finn beim Hinausschauen aus dem Seitenfenster, hinter dem sich lediglich die nachtschwarze Landschaft erstreckte, durch die hindurch sie die nächstgelegene Großstadt ansteuerten. Während er sein Spiegelbild in der Reflexion der Scheibe betrachtete, erschien er sich selbst beinahe fremd. Bin das wirklich ich, dachte er beim Anblick seines verkniffenen Gesichtsausdrucks und der deutlich erkennbaren Bedrängnis in den Augen.
Oh fuck, wie lange noch, und wie konnte das hier nur so extrem werden, fragte er sich eine halbe Stunde später weiterhin, einzig mit dem Unterschied, dass er an einem Punkt angelangt war, an dem seine Körperbeherrschung bedrohlich ins Wanken geriet. Er wackelte unruhig mit den Beinen und rutschte dezent auf dem Sitzpolster umher. Im gleichen Moment, in dem er diese Überlegungen anstellte, bäumten sich sowohl der enorme Pinkeldrang seiner Blase als auch der machtvoll nach außen schiebende Haufen in seinem Enddarm besonders kräftig auf. Es stach und brannte unangenehm. Reflexartig und mit aufkommender Sorge spannte Finn jegliche verfügbare Muskeln des Unterleibs an und krümmte sich weit nach vorn – die Kontrolle zu behalten, quälte den ansonsten eher coolen Künstler zunehmend stärker und wurde von Minute zu Minute schwieriger.
So behutsam es ihm in seinem angespannten Zustand möglich war, drehte er den Kopf und sah sich über die Schulter hinweg zu den übrigen Mitgliedern seiner Band um. Die meisten von ihnen waren eingeschlafen, der Rest der Männer starrte schweigend und seelenruhig auf das matt erleuchtete Display ihrer Handys.
Nein, sie scheinen nicht annähernd so tierisch zu müssen, wie ich, schlussfolgerte Finn richtig und erwog in seiner beträchtlich-dringenden Notlage, den Busfahrer um einen kurzen Stopp zu bitten. Hierbei war es ihm vollkommen gleichgültig, ob dieser an einem Rastplatz erfolgen, oder der Tourbus einfach nur am Standstreifen der Autobahn anhalten würde, wo er sich hinter der Leitplanke ins Gras hocken könnte. Hauptsache, diese elende Tortur hätte ein Ende. Nicht zuletzt, da er bereits spürte, wie sich erste Urintropfen ihren Weg durch seine Harnröhre bahnten. Vom unaussprechlichen Drang seines gewaltigen Stuhlgangs ganz zu schweigen, der immer vehementer sein Recht einforderte …
Was sich in seiner Vorstellung noch als relativ simpel dargestellt hatte, erwies sich in der Realität als unerwartet schwierig: Schon allein das Aufstehen vom Sitz, um für seine Wunschäußerung nach vorn zum Fahrerplatz zu gelangen, barg ein solches Risiko, dass er jene Aufwärtsbewegung seines Hinterteils sofort abbrach. Fast wäre die Jeans auf der Stelle nass und voll geworden, stellte Finn mit panikartigem Schrecken fest und ließ sich resigniert und äußerst vorsichtig zurück auf die Sitzfläche sinken. Er war der totalen Verzweiflung nahe …
Voller Aufregung und mit einem Pulsschlag, der sich fernab jedes Normalmaßes befand, warteten Hannah und ich bereits vor der angekündigten Uhrzeit auf das Eintreffen des von uns so inständig herbeigesehnten Tourbusses. Finn würde mit seiner Band an Bord sein, direkt vor unseren Augen aussteigen und uns, wenn wir besonders großes Glück hätten, sogar einen Blick zukommen lassen. Wir konnten die herrliche Fügung des Schicksals kaum fassen, von Hannahs Tante diese wertvolle Insider-Info erhalten zu haben. Unsere Emotionen schaukelten sich stetig höher, die Vorfreude auf seine Ankunft wuchs ins Unermessliche.
Nach gefühlt endloser Wartezeit, in der wir reichlich getrunken und uns mit einem Schokoriegel gestärkt hatten, rollte das große, lange Fahrzeug schließlich heran und stoppte unmittelbar vor dem schicken Hauptportal. Da wir in der Zwischenzeit durch Hannahs Tante mit warmen Getränken versorgt worden waren, hatten wir schon mindestens einmal das WC in der Hotellobby aufgesucht. Unserer aufgekratzten Stimmung hatte jene Unterbrechung allerdings keinen Abbruch getan, in unserem aktuellen Denken war ohnehin nur Platz für Finn.
Wir hatten extrem weiche Knie, die Herzen schlugen uns bis zum Hals und wir schauten wie gebannt auf die Bustüren, die sich kurz darauf öffneten und eine Ansammlung junger Musiker freigaben, die freundlich auf unser ausgelassenes Winken reagierten.
Ohne Schwierigkeiten machten wir Finn unter ihnen aus, verfolgten jeden seiner Schritte mit den Augen und bemerkten, wie unbeholfen und gleichzeitig hektisch er sich vorwärtsbewegte. Es war eine eigentümliche Mischung aus vornübergebeugter Eile und steifbeiniger Langsamkeit … Oh mein Gott, bestimmt muss er nötig aufs Klo, schoss es mir ungefiltert in den Kopf. Ähnlich einer energiegeladenen Welle rauschte jene heiße Erkenntnis stromschlagartig durch mich hindurch. Die Emotionen der Lust waren mit einem Schlag da und zogen süß bis in meine Haarspitzen hinein. Hannah hingegen schien von Finns Misere nichts zu bemerken, sie riss weiterhin kreischend die Arme nach oben und rannte, sobald die Band näherkam, mit einem Stift in der Hand los, um Autogramme jedes einzelnen Musikers zu ergattern.
Auf die Gefahr hin, dass ich mit meiner Vermutung falsch lag, auch wenn ich davon nicht ausging, wie mir meine unanständigen Empfindungen bestätigten, stürmte ich ebenfalls nach vorn. Im Gegensatz zu Hannah war ich jedoch nicht auf die prominenten Unterschriften aus, sondern wollte einzig Finn zur Seite stehen, der offensichtlich in ernsthaften Schwierigkeiten steckte.
Bei ihm angekommen, ergriff ich wortlos seine linke Hand und zog ihn beherzt hinter mir her, unmittelbar in die Eingangshalle des Hotels hinein. Da mir bereits aus Erfahrung bekannt war, wo sich die Toiletten befanden, steuerte ich diese kurzentschlossen an und machte erst vor der Tür des Herren-WCs halt. Es war nicht zu übersehen, wie ultradringend es bei Finn war – nicht nur sein stolpernder Gang auch die schonungslose Art, in der er sich sogar beim Laufen die rechte Hand in den Schritt gepresst hielt, verriet seine massive Not.
Nur mehr auf das krampfhafte und ihm alles abfordernde Einhalten konzentriert, war er mittlerweile kaum noch in der Lage, zu kommunizieren. So sprach er, die Klinke der Klotür schon fest in der Hand, kein Wort zu mir, was auch komplett überflüssig war, da sein Blick mir all das sagte, was mein Herz hören wollte.
Von der kolossalen Anstrengung und der Aussicht auf Befreiung aus der trostlosen Verzweiflung, die er drei Minuten zuvor noch im Bus verspürt hatte, waren ihm die Augen sichtlich feucht geworden. Er wandte das Gesicht jedoch nicht von mir ab, ließ mich sehen, was ihn bewegte und was in ihm vorging. Jener Bruchteil einer Sekunde berührte mich tief; dieser magische Moment erschien mir intimer, als jeder sexuelle Akt es in diesem Augenblick hätte sein können.
So schaute er mich durch den Rahmen und die Gläser meiner Brille hindurch für einen innigen Atemzug lang dankbar an, bevor er sofort darauf gehetzt die Toilettentür aufstieß und den Sanitärbereich für sich eroberte.
Aufgewühlt blieb ich zurück, hielt mich weiterhin geflissentlich vor dem Eingang zum Herren-WC auf und lauschte angestrengt hinein. Damit mir auch nicht das leiseste Klo-Geräusch von meinen Lieblingsstar entgehen sollte, drückte ich darüber hinaus die hölzerne Tür ein Stück weit auf, was mir sogleich angemessen belohnt wurde: Wie durch eine dünne Wand hindurch, wahrscheinlich aus der geschlossenen Toilettenkabine heraus, drangen nicht nur satte Pinkelgeräusche an mein Ohr, sondern ich vernahm zusätzlich mehrere laute Platscher – typisch dafür, wenn etwas Schweres ins Wasser plumpst. Obendrein hörte ich das unendlich erleichterte Aufstöhnen Finns.
Eine feine Gänsehaut überzog meinen Körper; ich freute mich unsagbar mit ihm, zugleich erregte mich die Vorstellung, wie irrsinnig dringend es bei ihm gewesen sein musste, über alle Maßen. Seitdem ich seine immense Notlage registriert hatte, war mein Höschen glitschig nass und meine Brustwarzen fühlten sich unterhalb des BHs extrem empfindlich und hart an. Keine Frage, Finns atemberaubende Pee- und Poop-Desperation mitzuerleben, machte mich heiß und ich wusste bereits jetzt, dass ich mir mit dieser Erinnerung noch so mach geilen Moment in der Zukunft würde versüßen können.
Mit einem Schmunzeln im Gesicht kehrte der Musiker zu mir zurück.
»Danke, kleine Heldin«, raunte er mir zu, als er mich voller Inbrunst in die Arme nahm und an seine Brust heranzog.
Es stimmt, ich bin wirklich nicht besonders groß, so dass er sich ein wenig zu mir herunterbeugen musste, während er mich weiterhin fest an sich drückte. Seine Hände dufteten nach Seife und seine Stimme hob mich in den siebten Himmel empor. Ohne, dass ich es bewusst steuerte, breitete sich ein überglückliches Lächeln auf meinen Lippen aus und ich glaube, noch heute die Wärme seiner Wange zu spüren, die ich empfand, als er mich für die viel zu kurze Dauer dieses wundervollen Moments festhielt.