Amüsiert erinnerte Roxana sich daran, dass ihr ein Musikerkollege irgendwann einmal sagte, dass man ihren Klamotten bereits ansähe, wer darin stecken würde. Hey, soll das ein Kompliment sein, hatte sie sich grinsend gefragt und beim nächsten Blick in den Spiegel festgestellt, dass er durchaus Recht hatte. Es stimmt, dachte sie, ich ziehe mich so frech und sexy an, wie ich bin und mich fühle. Keine Mogelpackung, sondern eine selbstbewusste 22-Jährige, die weiß, was sie will und wie sie es bekommt.
Als Sängerin einer Rockband passte die Art von ungezwungenem Outfit perfekt zu ihr. Hierzu gehörte im unteren Bereich immer ein kurzer Minirock und, je nach Jahreszeit und Temperatur, eine verrückte Netz- oder Nylonstrumpfhose, zu der sie extravagante Schuhe oder Stiefel kombinierte. Das Oberteil durfte gern ebenso unverschämt hot ausfallen, mit reichlich freier Haut an Schultern und Bauch, so dass ihr glänzendes Piercing reizvoll betont wurde.
Gewöhnlicherweise fühlt Roxana sich extrem wohl und sicher in dieser Art der Kleiderwahl, bis eine verdammt widerspenstige Strumpfhose, die sie vergangene Woche bei der Bandprobe trug, sie eines Besseren belehrte.
Wie so oft war sie spät dran, als sie sich mit Bus und U-Bahn auf den Weg in das alte Fabrikgebäude am Stadtrand machte, in dem sie sich mit ihrer Rockband einen coolen Proberaum eingerichtet hatte.
Zuhause war sie bereits in Stress geraten – den Bus zu versäumen, hätte üble Auswirkungen gehabt, da ein Zuspätkommen von den Mitgliedern der Band nicht gern gesehen wurde und für gewöhnlich reichlich Spott mit sich brachte, dem sie tunlichst entgehen wollte. So hatte Roxana sich nach dem Duschen hastig die erstbeste Nylonstrumpfhose aus dem Karton genommen, in welchem ihre letzte Online-Bestellung angekommen war, und sich diese mit großer Mühe über die Beine gestreift. Die Nylons waren eindeutig zu eng, doch da die Zeit gehörig drängte, blieb der jungen Sängerin keine Gelegenheit, hierüber länger nachzudenken und sie eventuell gegen eine der älteren Strumpfhosen aus dem Kleiderschrank zu tauschen.
Obwohl die 22-Jährige vor ihrem Aufbruch einiges an Flüssigkeiten zu sich genommen hatte, schwitzte sie an ihrem sonnenbeschienenen Fensterplatz im Bus mächtig. Die Sonne brannte durch die Scheibe hindurch unbarmherzig auf sie herunter, was bewirkte, dass ihr Durst spürbar anstieg. Um diesen nachhaltig zu stillen, leerte sie bis zum Ziel ihrer Busfahrt die gesamte Literflasche Cola, welche sie in ihrem Rucksack bei sich hatte. Die süße Limonade tat gut und war eine willkommene Erfrischung zugleich.
Am U-Bahnhof kaufte sie sich weitere Getränke, von denen sie ebenfalls einen Großteil zu sich nahm, bis sie endlich in dem ruhigen Bezirk der Stadt angekommen war, in dem das Gebäude mit dem Proberaum lag.
Wie stark ihre Blase sich vom vielen Trinken gefüllt hatte, war Roxana bereits während des Sitzens in den öffentlichen Verkehrsmitteln bewusst geworden. Nun jedoch, da sie ausgestiegen war und an der Straße stand, die zu dem Fabrikhof führte, erkannte sie, wie dramatisch voll ihre Harnblase inzwischen war. Sie pochte und lag dermaßen prall in ihrem Unterleib, dass die unkonventionell aussehende Schönheit den massiven Füllstand mit jedem Schritt bedenklich wahrnahm.
Sie musste pinkeln, und wie! Nur mit Mühe und indem sie so schnell zum Eingang des verlassenen Firmengebäudes lief, wie sie konnte, war es einigermaßen auszuhalten. Wäre sie nur ein paar Minuten an derselben Stelle stehengeblieben, hätte sie sich mit hoher Wahrscheinlichkeit das Höschen nass gemacht, vermutete die Blondine mit dem verwegenen Look, zu dem das bauchfreie Top und der extrem knappe Minirock wieder einmal nicht fehlen durften.
Abgehetzt erreichte sie das Portal, flitzte eilig hinein und rannte im kühlen Inneren des Gemäuers schnell auf die betagten Toiletten zu, die seit Ewigkeiten nur mehr schlecht als recht funktionierten. Alte Wasserkästen hingen über vorsintflutlichen Porzellan-Kloschüsseln, die durch einen beherzten Zug an der seitlich angebrachten Metallkette ihr Wasser zum Abspülen freigaben. Dies verursachte bei jedem Mal ein lautes Geräusch, zudem war es für sie als Frau nicht besonders angenehm, sich auf einer der sichtlich in die Jahre gekommenen WC-Brillen niederzulassen.
In diesem Moment jedoch, in dem Roxana so dringend pinkeln musste, wie selten zuvor in ihrem Leben, waren Ihr Befindlichkeiten dieser Art vollkommen egal. Sie wollte nur noch in einer der Kabinen der Damentoilette ankommen, sich die Kleidung herunterreißen und es befreit laufen lassen …
Die Tür ließ sie ungeachtet offen. Beim Betreten der Klokabine, als sie die verstaubte, und längst nicht mehr schneeweiße WC-Schüssel erblickte, schoss ungewollt ein erster heißer Schwall Urin in ihren Tangaslip hinein. Sie hatte es nicht verhindern können – kaum war die Toilette in ihr Sichtfeld geraten, hatte ihr Gehirn den Schalter umgelegt und jenen verheißungsvollen Eindruck als eine Art Startsignal betrachtet.
Roxana fühlte die warme Nässe im Mittelteil des Höschens deutlich, diese durchdrang den Steg des Tangas komplett und würde auch außen an der Oberfläche der bizarr gemusterten Strumpfhose zu erspüren sein, wie sie den Zustand ihrer Kleidung richtig einschätzte.
Jetzt aber los, nur noch eine Sekunde, dann darfst du herrlich pinkeln, motivierte die hübsche Rockröhre sich in Gedanken selbst und nahm, als die nächste heftige Welle des Drucks sie erfasste, nochmals wahr, wie ultranötig sie pullern musste.
Unwillkürlich hielt sie den Atem an, überkreuzte die Beine und presste sich die Hand in den Schoß. Sich einen Augenblick lang mit aller Kraft zuzuhalten, half ihr dabei, den ärgsten Harndrang abzumildern und sich nicht auf der Stelle haltlos einzupinkeln.
Weit davon entfernt, es nicht mehr zurückhalten zu können, war sie nicht, wie der jungen Frau bewusst wurde, als der nächste Spritzer ihres würzig duftenden Pipis sich den Weg in ihr Höschen bahnte und dieses mit neuerlicher, heißer Nässe zwischen ihren Schenkeln versah.
Oh Gott, ich muss mich beeilen, sonst ist es zu spät, erfasste sie den brenzligen Moment mit aufsteigender Sorge und zögerte nicht länger damit, sich die schwarz-verzierte Strumpfhose und den Slip vom Po zu ziehen. Hierbei vergaß die attraktive Musikerin allerdings, wie hauteng und äußerst knapp die Nylons saßen, in die sie sich zuvor noch mühselig hineingezwängt hatte.
Roxana konnte sich fast nicht mehr beherrschen, stöhnte und keuchte vor Anstrengung. Sie kämpfte verbissen mit dem Schließmuskel ihrer Blase und versuchte gleichzeitig, den stramm sitzenden Bund der Nylonstrumpfhose panikartig nach unten zu bewegen. Ähnlich eines Drahtseils war er bis aufs Äußerste gespannt, saß aufgrund der rundlich gedehnten Blase straff und unnachgiebig auf der Hüfte und verhinderte, dass die Anfang Zwanzigjährige dem flehentlichen Drängen ihres Unterleibs endlich nachgeben durfte.
»Nun lass dich doch runterziehen, störrisches Biest!«, beschimpfte sie das Kleidungsstück an ihren Beinen, das zu zerreißen sie nicht gewillt war, da es zum einen viel Geld gekostet und zum anderen bei der nachfolgenden Bandprobe noch einen Dienst zu erfüllen hatte. Aber ich muss doch, ich muss so tierisch … wimmerte sie stöhnend und zerrte weiterhin hektisch am straffen Bund der Strumpfhose, um sie irgendwie abwärts zu manövrieren. Indessen flossen immer wieder kleine Mengen heißen Urins aus der Öffnung ihrer Harnröhre hervor, durchtränkten ihren Slip fortlaufend und jagten der Blondine mit den hellen Strähnen im langen Haar einen weiteren, noch größeren Schrecken ein. Oh Mann, ich kann nicht mehr, gleich passiert’s, fühlte sie die Katastrophe unerbittlich näherkommen.
Keine halbe Minute später behielt Roxana mit ihrer schlimmsten aller Befürchtungen Recht: Ohne dass es sich ankündigte oder sie anderweitig gewarnt war, brachen mit dem nächsten Atemzug sämtliche Dämme und sie pinkelte sich mit großem Druck und fern jeder Kontrolle in den winzigen Tangaslip und die knallengen Nylons hinein.
»Verdammt, nein!«, schrie sie allein mit sich in der offenstehenden Klokabine auf. Es läuft von selbst, obwohl ich es noch krampfhaft einhalte, erfasste sie das nasse Unglück fassungslos und versuchte weiterhin, der Fluten aus ihrem Schritt Herr zu werden, obgleich es dafür bei weitem zu spät war.
Der heraussprudelnde Urin sammelte sich für den Bruchteil eines Moments im durchfeuchteten Mittelteil des Höschens, bevor er von dort an den Innenseiten der Oberschenkel entlang nach unten strömte. Heiß und kraftvoll jagte der Strahl aus Roxana hervor, war in seiner Rigidität unaufhaltsam und quoll in kleinen Spritzern ebenfalls durch den Stoff der Strumpfhose nach außen. Vergleichbar mit einem feinen Sieb, durchdrang das Pipi mit seiner gewaltigen Druckstärke die Kunstfasern und plätscherte am Schluss laut hörbar auf den steinernen Terrazzoboden hinunter, wo sich eine beträchtliche Pfütze zu ihren Füßen bildete.
Es spritzte zu allen Seiten und Roxana war mit tränenfeuchten Augen zu nichts mehr in der Lage, als dem Ganzen hilflos zuzuschauen.
»Alter, was ist das denn? Pinkle ich mich echt ein?«, fragte sie sich leise flüsternd und erblickte die Antwort unmissverständlich unter sich.
Die riesige Menge ihres Blaseninhalts gelangte nicht nur auf den Boden und an die unteren Seitenwände der wackligen WC-Kabine, sondern erreichte ebenfalls die Öffnungen ihrer hohen Stiefel, um diese rasch und in glänzenden Rinnsalen mit der duftenden, heißen Flüssigkeit zu füllen. So war die warme Nässe sowohl an ihren Beinen, als auch den nylonbedeckten Füßen zu spüren, mit denen sie in ihren schwarzen Absatzstiefeln im eigenen Urin stand.
Als endlich nichts mehr kam und die Rocksängerin von dem herrlichen Gefühl der Erleichterung erfasst wurde, saß ihr auch gleichzeitig der anhaltende Zeitdruck im Nacken, der sie weiterhin anspornte, halbwegs rechtzeitig zur Probe ihrer Band zu erscheinen. So behalf sie sich damit, den Slip durch den Nylon-Schritt hindurch eilig auszuwringen, die langen, pitschnassen Strumpfhosenbeine behelfsmäßig mit Toilettenpapier abzuwischen und die Stiefel nur notdürftig von innen zu trocknen. Was hätte sie ansonsten tun können? Zu mehr blieb keine Zeit und an ein Umziehen war mangels Wechselklamotten nicht zu denken.
Bei alledem hatte sie gehörigen Bammel davor, in wenigen Minuten auf die übrigen Musiker zu treffen, dennoch galt für sie und ihre Band ebenfalls der unangefochtene Leitsatz: Show must go on! Und hey, wer weiß, wahrscheinlich würden die anderen aus der Gruppe überhaupt nichts von ihrem Malheur bemerken, denn eine gute Stimme überspielt alles, auch die unfreiwillig nassgepinkelte Sängerin in ihrem schärfsten Outfit und den sie umgebenden unverkennbaren Pipi-Duft.