Er behielt die Tür des Herren-WCs im Blick, beobachtete eingehend, wie viele Personen hineingingen und wieder herauskamen. Insgeheim zählte er mit, versuchte abzuschätzen, zu welchem Zeitpunkt die Toilette frei von Besuchern sein würde. Denn nur wenn er dort allein mit sich wäre, könnte es ihm gelingen, entspannt zu pinkeln. Und dass er dies in Kürze tun müsste, war so sicher wie das Amen in der Kirche.
Seitdem Nikolas mit zwei Freunden in die Altstadtkneipe eingekehrt war, trank er bereits sein drittes Glas Bier. Diese üppige Menge Gerstensaft hatte er beileibe nicht eingeplant – für eine solche Ration war ihm stets viel zu präsent, wie Pee Shy er war. Als er sich mit den Kumpels jedoch vor eineinhalb Stunden an jenem Tisch im Irish Pub niedergelassen hatte, war die Hitze des Tages noch immer spürbar gewesen, entsprechend durstig hatte er sich gefühlt.
Mittlerweile war seine Blase derart voll, dass sie kaum noch etwas aufzunehmen in der Lage war. Fast durchgehend schickte sie ihm das Signal zur Leerung, bestand vehement darauf, dass er es baldmöglichst täte. Nur zu gern würde er ihrer Aufforderung nachkommen – er sehnte sich geradezu danach, sich vor das Urinal zu stellen und es befreit laufenzulassen. Solange auf dem Klo aber ein dermaßen reger Betrieb herrschte, bräuchte er hieran nicht einmal zu denken. Er musste absolut nötig und wusste doch, dass in Anwesenheit zusätzlicher Menschen nicht ein einziger Tropfen seine Harnröhre verlassen würde.
Der Schankraum war durchzogen von einer Mischung aus Stimmengewirr und irischer Musik. Auch seine Kumpels unterhielten sich lautstark, wobei sie versuchten, ihn in das Gespräch mit einzubeziehen.
»Sag du doch mal, was meinst du dazu?«, fragte ihn soeben Steffen, der Älteste des Trios. Da Nikolas jedoch ausschließlich mit seinem anstehenden Problem beschäftigt war, und das wiederholte Aufbegehren seiner Blase ihm keine Ruhe ließ, hatte er dem Freund nicht zugehört.
»Sorry, worum ging es? Ich war grad nicht bei der Sache«, entschuldigte er sich, was Tom, der Dritte im Bunde, zum Anlass nahm, sich vorübergehend zu entfernen:
»Während du noch überlegst, bin ich kurz schiffen«, kündigte er lax an und erhob sich von seinem Stuhl. Wenn es bei ihm selbst doch nur ebenso einfach wäre, wünschte Nikolas sich nicht zum ersten Mal – lapidar zu sagen, dass er pieseln gehen müsste und es tatsächlich zustandezubringen, unabhängig von der Gegenwart anderer Leute, würde ihm eine Riesenlast von den Schultern nehmen.
Allein mit Steffen am Tisch schilderte ihm dieser nun, worüber er soeben mit Tom gesprochen hatte. Es war Nikolas nur schwer möglich, den Worten des Dunkelhaarigen zu folgen; der Druck in seiner Blase war hoch, die Befürchtung, den Gang zum WC nicht länger aufschieben zu können, nur um dort keine Erleichterung zu erfahren, wuchs von Sekunde zu Sekunde. Er wusste, er käme nicht umhin, auch wenn seine Belauerung der Klotür ihm gezeigt hatte, dass der Zulauf nicht abgenommen, sondern sogar noch eine größere Anzahl von Menschen die Toilette aufzusuchen schienen.
Unterhalb der Tischplatte presste er die Schenkel gegeneinander, knuffte und zwickte unbemerkt die Ausbeulung seiner Jeans, um die Gedanken vom Drang abzulenken. Leider vergebens, das Dringendmüssen nahm ihn komplett ein. So entging ihm der größte Teil von Steffens Bericht ein zweites Mal, was er sich jedoch nicht anmerken ließ.
Als Tom zurückkehrte und sich den Weg zwischen den biertrinkenden, gesellig plaudernden Menschen bahnte, stand Nikolas von seinem grobholzigen Armlehnstuhl auf. Er ging ihm entgegen.
»Ablösung«, scherzte er im Vorübergehen mit dem Freund, obwohl ihm ganz und gar nicht zum Lachen zumuten war. Schon jetzt rechnete er damit, dass die Mühe für die Katz sein würde.
Inmitten des Gehens spürte er deutlich, wie voll seine Harnblase war. Sie schikanierte ihn, trieb ihn zur Eile an. Da der Pub gut besucht war, waren nicht nur alle Sitzplätze, sondern auch sämtliche Bereiche in den Gängen und vor der Theke von Gästen belegt. Dank des Getümmels hatte Nikolas die Möglichkeit, sich unauffällig eine Hand in den Schoß zu drücken, als er der Tür des Herren-WCs eilig entgegenstrebte.
Er muss mal, und scheinbar so nötig, dass er sich sogar beim Laufen in den Schritt greift, stellte Jasmin aufgeregt fest, während sie Nikolas gebannt bis zu den Toiletten nachschaute. Den Blick abzuwenden war undenkbar, eine dermaßen erregende Beobachtung hatte sie lange nicht mehr gemacht …
Bereits den gesamten Abend war ihr der gutaussehende Hüne vom Nachbartisch aufgefallen. Mit seiner hellblonden Wuschelfrisur stach er aus der Dreiergruppe, in der Tom neben Steffen ebenfalls einen dunkelbraunen Haarschopf besaß, optisch hervor. Ihr gefiel sein kräftiges Kinn ebenso gut wie die gebräunte Haut und der unkonventionell wirkende Dreitagebart, der ihm ergänzend zu seinem Surfer-Look ein lässiges Auftreten verlieh.
Wie überaus dringend er zum Klo musste, war ihr bislang allerdings entgangen, da er äußerlich einigermaßen ruhig dagesessen hatte. Wie ärgerlich, dass ich’s nicht schon früher mitgekriegt habe, bedauerte sie, denn durch das Hetzen zum WC wurde der nordisch aussehende Fremde in ihren Augen nur noch attraktiver.
Jene Tatsache war zweifelsohne Jasmins Fetisch geschuldet. Das Miterleben starker Pinkelnot hatte sie stets eine Woge süßer Lust spüren lassen – immer dann, wenn sie einen Vertreter des männlichen Geschlechts mit offensichtlich prallgefüllter Blase in ihrem Umkreis erblickte. Idealerweise war sie schon im Vorhinein von dem Mann fasziniert und seine Pee-Desperation kam als reizvolles Topping hinzu. So, wie es bei Nikolas der Fall war. Sie fand ihn derart interessant, dass sie darauf brannte, ihn kennenzulernen und mit ihm ins Gespräch zu kommen.
Kaum wagte er, die Tür zum Sanitärbereich zu öffnen, zu genau konnte Nikolas sich vorstellen, was dieser für ihn bereithielt. Und richtig, er betrat den hell gefliesten Raum und sah zuallererst die Anzahl der Männer, die sich geräuschvoll pinkelnd vor den Urinalen aufgereiht hatte. Mit dem Rücken zu ihm stehend, gaben sie ihrem Druck nach und ließen unumwunden heraus, was ihre Blasen hergaben.
Obwohl Nikolas korrekt einschätze, dass der Versuch, in ihrem Beisein zu pinkeln, misslingen würde, trat er tapfer an das letzte, freie Edelstahlbecken heran. Um umzukehren und es nicht zumindest auszuprobieren, war sein Harndrang zu groß. Diese Tatsache weckte die Hoffnung in ihm, der Druck könnte stark genug sein, die Oberhand über die Sperre in seinem Kopf zu erlangen.
Leider erfüllte sich diese Erwartung nicht. Obgleich er heftig musste, rann nicht das kleinste bisschen Urin aus der Spitze der Eichel hervor. Abwechselnd presste er und entspannte sich, doch es half nicht. Wie kann das nur sein, fragte er sich wieder und wieder, mir platzt fast die Blase, doch es will einfach nicht funktionieren. Er war sich sicher, würde er sich allein auf der Toilette befinden oder erheblich betrunkener sein, liefe es sturzbachartig aus ihm heraus. Doch mit den übrigen Kerlen ringsherum … Nein, das konnte er vergessen.
Aufgesetzt gelassen schaute er auf seinen Penis herunter, den er auf die Mitte des Pinkelbeckens gerichtet in der Hand hielt, tief in seinem Inneren jedoch machte sich Befangenheit breit. Er genierte sich und mochte nicht darüber nachdenken, was die Männer von ihm halten könnten, dass er hier mit völligem Unvermögen dastand.
Neidvoll lauschte er zu den Seiten. Dort zischte und plätscherte es hörbar in die Urinale hinein. Je kraftvoller es bei den Anderen prasselte, desto kompromissloser verweigerte sich sein eigener Körper und Geist.
Resigniert seufzend verstaute er seinen Schw**z wieder, betätigte alibimäßig den Spülknopf und verließ nach dem Händewaschen unverrichteter Dinge das Herrenklo.
Er wollte sich soeben durch die Menschenansammlung hindurch, zum Tisch zurückschlängeln, da kreuzte eine sportlich aussehende, blondgelockte junge Frau seinen Weg. In engsitzender Jeans und mit einem figurbetonten Top gekleidet, fiel sie ihm angenehm auf. Kein Püppchen, dachte er auf Anhieb, eher eine zum Pferdestehlen. Zur selben Zeit fühlte er, da er sich nicht mehr den Blicken ausgesetzt im WC befand, erneut seinen beträchtlichen Blasendruck aufwallen. Er durchfuhr seinen Unterleib gleich einer kolossalen Welle, die ihn zwang, in den Knien leicht einzuknicken und den Atem anzuhalten.
Natürlich war es kein Zufall, dass Jasmin beinahe mit Nikolas zusammenstieß. Um ihm inmitten der vollen Gaststätte zu begegnen, hatte sie den Zeitpunkt des Aufstehens von ihrem Platz sorgfältig abgepasst. Die kleine Notlüge gegenüber ihren Freundinnen, zur Toilette zu wollen, entsprach mit ein wenig Wohlwollen betrachtet sogar der Wahrheit. Dort aber nicht anzukommen, sondern stattdessen mit Nikolas aufeinanderzutreffen, dürfte in den Augen der anderen als unvorhergesehen durchgegangen sein.
Dass er nun aber keine Armlänge von ihr entfernt, mit zusammengepressten Lippen fast niedersank, hatte sie nicht erwartet. Kann es angehen, dass er noch immer dringend pinkeln muss, fragte sie sich mit klopfendem Herzen. Ist das der Grund? Genau genommen ist es nicht möglich, da er doch gerade vom Klo kommt, gab sie sich selbst die Antwort. Oder hatte er nicht pieseln können? Ist er womöglich Pee Shy? Dieses Phänomen kannte sie von einem früheren Freund. Seine hierdurch oftmals vorprogrammierte Male-Desperation hatte sie enorm angeturnt und ihnen nach der Heimkehr von öffentlichen Veranstaltungen etliche Male das Vorspiel beim Sex ersetzt. Sollte dieser Mann ebenfalls betroffen sein? Der große Blonde wurde ihr immer sympathischer …
Als das schlimmste Fordern des Drucks nachließ, streckte Nikolas den Rücken vorsichtig wieder durch und sah vor sich die kesse Blondine stehen. Ihre unmittelbare Nähe hielt ihn davon ab, einem Impuls nachzugeben und sich zur Entlastung mit den Fingerspitzen den Schritt zu knuffen.
»Hallo«, begrüßte sie ihn lächelnd und schaute ihn geradeheraus an. So freundlich es ihm möglich war, erwiderte er ihren Gruß und ging seiner unerfreulichen Situation entsprechend sogleich weiter. Da ihm das erlösende Pinkeln vor Ort von der Blockade in seinem Kopf verwehrt worden war, blieb ihm keine andere Wahl, als das Beisammensein mit den Kumpels zu beenden. Er wollte nur noch nach Hause und sich in sein rettendes Badezimmer flüchten. Mit der übervollen Blase würde er keinesfalls bleiben und den Abend weiterhin genießen können.
Ihr Blick hafte prüfend auf ihm, während sie ihn durchgehend anstrahlte.
»Ich heiße Jasmin«, stellte sie sich vor und fügte hinzu:
»Ist ganz schön voll hier, was?« Zwischen aufeinandergebissenen Zähnen presste er ein Ja hervor, nannte ihr seinen Namen ebenfalls und gab zu verstehen, dass er sofort zu seinem Tisch müsse. Nur noch bezahlen und dann nichts wie weg, dachte er.
Ob ich ihn einfach darauf ansprechen soll, überlegte sie und beschloss in der Kürze der Zeit, diesem ersten Gedanken, der sich oftmals als der Beste herausstellte, nachzukommen. Sie hatte keine Sekunde zu verlieren, denn es zog ihn unübersehbar weiter. Na klar, ermaß Jasmin rücksichtsvoll, in der Lage, in der er sich befindet, ist dieses Ansinnen nicht verwunderlich.
»Es ging nicht da drinnen, hab ich recht?« Sie deutete mit einer Geste auf die WC-Tür. Irritiert sah Nikolas der hübschen Blonden ins Gesicht.
»Wie bitte? Ich verstehe nicht …« Der Angesprochene trat nervös von einem Fuß auf den anderen.
»Es waren viel zu viele Leute dabei. Deshalb musst du jetzt immer noch tierisch pinkeln, stimmt’s?« Ihre Stimme bebte.
Woher weiß sie das, fragte er sich überrascht und war gleichzeitig angenehm berührt. Ohne den süßen Lockenkopf näher zu kennen, fühlte er sich von ihr verstanden und nickte automatisch mit dem Kopf. Bei aller Anteilnahme hielt diese zugegebenermaßen sehr anziehende Frau ihn dennoch auf. Unter weniger dringlichen Umständen hätte er den Dialog liebend gern fortgeführt, doch aktuell drängte seine beanspruchte Blase nach unverzüglicher Entleerung.
Schade, sie ist echt klasse, schoss es Nikolas noch in den Kopf, als er gleich darauf spürte, dass Jasmin seine Hand überraschend in ihre nahm und mit ihm im Schlepptau den Irish Pub verließ.
Zunächst wollte er protestieren, dann jedoch ließ er sie gewähren und stolperte bereitwillig hinter ihr her. Kurz dachte er darüber nach, aus welchem Grund sie dies täte, und ob ihr Handeln in Zusammenhang mit den zuvor gestellten Fragen stehen könnte. Als er aber zu keinem Ergebnis kam, stellte er fest, dass ihm für Überlegungen dieser Art schlicht die Konzentration fehlte.
Das jähe Verlassen der Kneipe war ihm mehr als recht. Da draußen, so entschied er, würde er sich irgendwo an einen Baum stellen oder sich zum Pinkeln hinter einen Strauch verziehen. Im Anschluss könne er immer noch wieder reingehen, um die Getränke zu bezahlen und sich von seinen Freunden zu verabschieden.
Er hat genickt, also lag ich mit meiner Vermutung richtig, resümierte Jasmin, als sie auf den Bürgersteig hinausliefen. Dann war es wohl in Ordnung, dass ich ihn einfach so mit rausgenommen habe, mutmaßte sie optimistisch und suchte den Blickkontakt mit Nikolas, um sich dessen zu vergewissern. Dieser aber schaute sich bereits hektisch in der Umgebung um, überprüfte die Straße mit den Augen nach Winkeln, Ecken und Bäumen, um schleunigst eine Gelegenheit zu finden, sich seines reichhaltig angesammelten Urins zu entledigen.
»Es ist hoffentlich okay, dass ich dich entführt …«, begann sie den Satz, doch weiter kam sie nicht.
»Warte hier …«, unterbrach er sie keuchend, »Ich muss zuerst pinkeln gehen. Ich halt’s gleich nicht mehr aus.« Er ahnte nicht, was diese Botschaft in seiner Begleiterin auslöste: Neben der Aufregung, die sie infolge ihrer spontanen Handlung durchzog, verstärkte sich die Wollust beträchtlich. Die Feuchtigkeit in ihrer Mitte wurde angeregt; sogleich quoll sie heiß und glitschig aus ihr hervor. Er kann es fast nicht länger zurückhalten, wie geil, jubelte sie still und fühlte ihren Puls rasen.
Sie konnte nicht anders und ging ihm dezent nach, als der Blonde sich einige Meter von ihr entfernte und überaus eilig eine Toreinfahrt ansteuerte. Diese führte auf einen alten Hinterhof, der in der hereinbrechenden Nacht ruhig und von Menschen verlassen dalag. Das schummrige Licht der Straßenlaterne erreichte den Durchgang nicht, so dass Nikolas sich im Halbdunkel an die Seitenwand drängte und fahrig am Verschluss seiner Jeans hantierte. Nur einen Atemzug später holte er hastig seinen Penis aus den zwei Stofflagen von Hose und Slip heraus und stöhnte befreit auf, während der goldgelbe Strahl kräftig aus ihm hervorschoss.
Nah genug, um auch das kleinste Geräusch mitzubekommen, aber doch mit ausreichendem Abstand, um die Diskretion zu wahren und ihm das Gefühl des Alleinseins zu geben, schlich Jasmin sich an ihn heran. Dank ihrer weichen Sneakers konnte sie sich nahezu lautlos bewegen. Sie war sich sicher, er würde sie nicht bemerken und sie weiterhin vor dem Eingang der Kneipe wähnen.
Das Ratschen des Reißverschlusses und sein unwillkürliches Aufstöhnen waren ihr tief unter die Haut gegangen; ihn zugleich druckvoll pinkeln zu hören, hatte ihre Erregung spürbar gesteigert. Weitere lustvolle Nässe sickerte aus ihr hervor, breitete sich im Mittelteil des Höschens aus. Sie schmiegte sich warm um ihre Vagina, heizte ihre Libido nicht unwesentlich auf.
Gern würde sie ihm noch direkter zusehen – mit geröteten Wangen und angehaltenem Atem reckte sie den Hals, doch Einzelheiten waren aus der Entfernung nicht zu erkennen. Einzig sein Rücken und die auseinandergestellten Beine, zwischen denen hindurch sie den Urinstrahl lediglich hören konnte, lagen in ihrem Sichtfeld. Ob ich es wagen kann, einen Schritt zur Seite zu gehen, um dann einen Blick von schräg auf ihn zu werfen, fragte sie sich kühn, verwarf diese Idee aber sofort wieder. Viel zu riskant, befand sie – es würde frisch aufkeimendes Vertrauen zerstören und ihn annehmen lassen, ich sei pervers oder unverschämt neugierig.
Obwohl Jasmins pochendes Verlangen ihr zuriet, ihm so nahezukommen wie nur irgend möglich, folgte sie der Vernunft und ging leise rückwärts, bis sie erneut an ihrem Ausgangspunkt stand, um dort auf ihre neue Bekanntschaft zu warten.
Weithin hörbar prasselte der Urin auf das Pflaster zu seinen Füßen. Es hallte in der Einfahrt wider, drang hinaus auf die ruhige Gasse der Altstadt. In Nikolas Ohren klang es wie Musik – eine Sinfonie der Erleichterung und des puren Hochgefühls. Insbesondere, da er die Flut dermaßen quälend und unfreiwillig lange in seiner Blase hatte behalten müssen. Es überwältigte ihn förmlich, die mit dem Pinkeln einhergehende Leichtigkeit zu spüren. Sogar, dass seine hübsche Begleiterin eben noch in äußerst geringem Abstand hinter ihm gestanden hatte, tat dem Vergnügen keinen Abbruch, überlegte er euphorisch. Es war trotzdem herausgelaufen, und wie! Ein gutes Zeichen, lächelte er in sich hinein, es passt offenbar zwischen uns. Dennoch rechnete er ihr die Distanz und auch den Rückzug hoch an – es zeigte ihm, wie sensibel sie vorging und in welch hohem Maße sie seine Gefühle wertschätzte.
Jasmin – gleich werde ich sie wiedersehen, freute er sich. Er fieberte dem Zeitpunkt entgegen, sie zu fragen, wie es ihr gelingen konnte, in seine Gedanken und Emotionen hineinzuschauen, woher sie von seiner Gehemmtheit auf vollbesetzten Toiletten wusste und weshalb er sich auf Anhieb so verdammt wohl mit ihr gefühlt hatte.
Bis in den Morgen hinein wollte er mit ihr quatschen, ihr in die Augen sehen und sie küssen. Vorausgesetzt, sie ist einverstanden, schmunzelte er insgeheim, als er die letzten Tropfen abschüttelte und seinen warmen Penis zurück in Slip und Jeans schob.
Sorgen, dass sie verschwunden sein könnte, wenn er zur Kneipe zurückkäme, machte er sich nicht – etwas in ihm sagte ihm, dass sie sich ebenso sehr auf ihn freute, wie er sich auf sie.
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