Spät in der Nacht, nachdem seine Freundin Luisa bereits fest eingeschlafen war, erhob Henrik sich leise aus dem gemeinsamen Bett. Ebenso lautlos zog er die darunter versteckte, mit allerlei Überraschungen gefüllte Stofftasche hervor und wandte sich vorsichtig zur Schlafzimmertür um.
Barfuß schlich er langsam durch den dunklen Raum, welcher lediglich vom matten Schein der Straßenlaterne hinter den Vorhängen erhellt wurde. Nur keinen Lärm machen, sie darf nicht aufwachen, lautete das Bestreben, das Henrik für seine liebevolle Aktion, mit der er seine Prinzessin am nächsten Morgen verwöhnen wollte, verfolgte. Es sollte ein zuckersüßer Nikolaustag werden, an dem er Geschenke für das brave Little bereithielt, das sie zweifellos war, seitdem er sie kannte. Günstigerweise fiel jener Tag in diesem Jahr auf einen Sonntag, so würden sie ausschlafen, wie er bis dahin noch glaubte, und diesen besonderen 6. Dezember in kuschliger Zweisamkeit und ohne Hektik zelebrieren können.
Im Wohnungsflur angekommen, gelang es ihm, die Haustür nahezu geräuschlos zu öffnen. Mit dem Licht einer kleinen Taschenlampe, welche er sich von ihrem Platz auf dem Schlüsselbord entliehen hatte, leuchtete Henrik auf den Bereich der Fußmatte herunter und erblickte im gleichen Moment Luisas roten Turnschuh, der am Abend auf seine Anregung hin von ihnen rausgestellt worden war.
Bei der Erinnerung daran musste er unwillkürlich lächeln. Allein, die Aufforderung auszusprechen, hatte ausgereicht, die junge Bürokauffrau im selben Augenblick in ihren Little Space eintauchen zu lassen. Sie hatte auf ihre sehr eigene, niedliche Art zu strahlen begonnen und ihr vergnügtes Jubeln war durch die gesamte Wohnung hindurch zu hören gewesen.
Auf den Zehenspitzen hüpfend war sie in ihrem Zimmer verschwunden und kurz darauf in einem hübschen Kleidchen, mit lila Spangen im Haar und einem Schnuller im Mund wieder aufgetaucht. Sehr wahrscheinlich hat Luisa sich unter dem rosa-gestreiften Kleid zusätzlich eine entzückende Windel angelegt, wie Henrik richtig vermutete.
Ihr nächster Weg hatte sein in diesem Moment gerade einmal dreijähriges Mäuschen an den Schuhschrank geführt, vor dem sie jedoch abrupt in der Bewegung innegehalten und ihren Daddy mit großen Augen angeschaut hatte. Der Klang ihrer Stimme war höher als üblich und hatte bezaubernd kindlich geklungen, als sie ihn fragte:
»Nikolaus hier kommt?« Henrik hatte genickt und war ebenfalls an das schmale Möbelstück herangetreten.
»Möchtest du wissen, ob er uns heute Nacht wirklich besucht?« Nun war es an der Kleinen gewesen, mit dem Kopf zu nicken. Sie hatte ihren Papi weiterhin erwartungsvoll angesehen.
»Wir werden es abwarten müssen, mein Spatz. Warst du denn auch immer lieb?«
»Lulu lieb …«, hatte das Little hierauf zwar zögerlich geantwortet, sich aber dennoch daran gemacht, einen ihrer roten Leinenturnschuhe umständlich aus dem Schränkchen zu manövrieren. Hiernach war das aufgeklappte Fach in kleinkindlicher Manier von ihr offengelassen worden und sie hatte, anstatt den Schrank wieder ordentlich zu schließen, schon aufgeregt ihre Hand in Henriks gelegt, um mit ihm gemeinsam den Schuh vor der Eingangstür zu platzieren.
Nun, einige Stunden später, hockte der 32-Jährige im nächtlich kühlen Treppenhaus und nahm eine Vielzahl süßer Naschereien aus dem mitgeführten Stoffbeutel heraus. Diese steckte er sorgsam in die Öffnung des Turnschuhs hinein und dekorierte ein paar neue, knuddelige Plüschtiere drum herum.
Den Rückweg in das Schlafzimmer gestaltete Henrik gleichermaßen vorsichtig, denn auch jetzt galt es noch immer zu verhindern, dass seine Lulu, wie er sie außerhalb ihrer Welt des Kleinseins ebenso zärtlich nannte, erwachte.
Da er nach seinen Nikolaus-Vorbereitungen noch eine Weile wach lag, nahm Henrik ein paar Minuten später wahr, dass Luisa sich im Schlaf herumdrehte. Hierbei war das leise Knistern ihrer Folienwindel unterhalb der Bettdecke zu hören, welche sie sich zuvor in ihrem Little Space angelegt hatte. Augenblicklich durchströmte den jungen Ingenieur ein warmes Gefühl von Liebe und er beugte sich zu seiner Kleinen herüber, um ihr ein sanftes Küsschen auf die Wange zu geben.
Henriks Vorhaben, an diesem Sonntag-Morgen ausschlafen zu können, zerplatzte wie eine Seifenblase, denn kaum dass es draußen zu dämmern begonnen hatte, spürte er im Halbschlaf, dass er von zarter Hand an der Schulter berührt wurde.
»Nikolaus gucken, schnell«, erklang die dazugehörige Bitte in erhöhter Stimmlage, welche von Lulu stammte, die nicht lockerließ, ihn weiterhin mit einem ungeduldigen Schulterrütteln zu wecken.
»Schlaf weiter, Prinzessin, es ist noch so früh …«, murmelte Henrik in der Hoffnung, sein Little dazu motivieren zu können, zurück unter die warme Decke zu kriechen. Leider war jene Bemühung vergebens, denn die junge Frau war in der Euphorie und Ausgelassenheit ihrer kleinen Welt der Dreijährigen viel zu aufgekratzt, als dass sie auch nur eine Sekunde noch still hätte daliegen können. Sie ergriff die Hand ihres Daddys, versuchte, ihn von der Matratze hochzuziehen und zum Aufstehen zu bewegen. Immerhin hob dieser bereits die Augenlider, wie sie freudig erkannte …
Kurz darauf zeigte Lulus Engagement Erfolg und Henrik schwang die Beine aus dem Bett. Und obwohl er sich noch schlaftrunken die Augen rieb, musste er schon lächeln, als er in das gespannt-neugierige Gesicht seines Mädels blickte und wiederholt ihren innigen Wunsch vernahm, nun endlich nach dem Schuh vor der Tür zu schauen.
»Bevor wir das tun, möchte ich erst einmal gucken, wie es bei deiner Pampi aussieht, mein Spatz. Die ist nach dem Schlafen sicher total nass und …« Weiter kam er in seiner Ankündigung nicht, denn jene Ermahnung wurde von Luisa als komplett unwichtig beiseitegeschoben. Dieses bewies sie eindrucksvoll, indem mit ihrer pitschnassen Windel und lediglich einem hellgelben Nachthemd bekleidet, bereits loslief und zielgerichtet den Weg zur Wohnungstür einschlug.
Henrik folgte ihr eilig in den Flur und erblickte sie schon fröhlich tanzend in der weit offenstehenden Tür, den üppig und vorweihnachtlich gefüllten Nikolausturnschuh entzückt in der Hand haltend.
»Für mich alles«, jubilierte sie überschwänglich und ließ sich an Ort und Stelle mit ihrem warmen, nassen Windelpo auf dem hölzernen Dielenboden im Eingangsbereich nieder. Vollends begeistert sammelte sie mit leuchtenden Augen den Inhalt aus dem Schuh hervor. Ihre kindliche Ungeduld verleitete sie dazu, sofort und höchst ungeschickt die glänzende Alu-Umhüllung von der Schokolade herunterzureißen.
Genüsslich naschend begann sie, sich mit dem neuen Stofftier zu beschäftigen. Hierbei summte sie fern jeder Sorge in ihrem behüteten Little Space ein weihnachtliches Kinderlied, welches ihr soeben in den Kopf gekommen war.
»Freust du dich, mein Mäuschen?«, fragte Henrik überflüssigerweise, als er die Wohnungstür wieder schloss und sich zu seiner Luisa auf den Fußboden kniete.
»Jaaa, Papi!« Die aufrichtige und ungekünstelte Antwort erfolgte wie aus der Pistole geschossen. Darüber hinaus sagte der Blick in die Augen seines Littles mehr als eintausend Worte – Daddys Nikolaus-Überraschung war in jeder Hinsicht gelungen.
Was zum einen absolut wundervoll war, stellte sich zum anderen als Problem für Henrik heraus: Lulu von ihren Geschenken loszueisen, um ihr beizeiten die feuchttropfende Windelhose zu wechseln, erwies sich als nahezu unmöglich. Die Süße sträubte sich, drückte ihre neuen, kuschligen Plüschfreunde fest an sich heran und weigerte sich partout, mit ihrem Papa mitzugehen. Alles Zureden half nichts; die kleine verwöhnte Prinzessin hatte es sich in ihren hübschen Dickkopf gesetzt, an Ort und Stelle mit den drolligen Nikolausgeschenken spielen zu wollen.
Eine Lösung musste her, zumal Henrik wusste, dass das lange Tragen einer urinfeuchten Windel nicht gut für den empfindlichen Popo war und er zum anderen um die hölzerne Oberfläche des Fußbodens besorgt war. Diesem schadete es genauso sehr, der kontinuierlichen Feuchtigkeit ausgesetzt zu sein, wie der sensiblen Haut des jungen Hinterteils.
Na gut, dann machen wir es halt hier, beschloss der ältere von beiden daher und erhob sich aus der knienden Haltung, um sich einige Türen weiter in das Schlafzimmer zu begeben, und sowohl die Wickelunterlage als auch die übrigen, erforderlichen Utensilien für den Windelwechsel herbeizuholen.
Vor der großen Wickelkommode mit den ausladenden Schubladen stehend, entschied Henrik sich für eine Fabine Merry Christmas, da er fand, dass diese dicke Windel mit ihren roten und grünen Motiven aus der Weihnachtszeit prima zu dem heutigen Anlass passte. Diese würde er Little Lulu gleich frisch anlegen und wenn er ganz besonderes Glück hatte, ließ sie sich mit viel gutem Zureden sogar dazu bewegen, zurück ins Bett zu krabbeln, um ihrem Daddy noch das ersehnte Stündchen Schlaf zu ermöglichen. In der Hoffnung dieser Option hatte er ebenfalls den XL-Schnuller des vorherigen Abends von Luisas Bettseite mitgebracht, den er in den Falten des Kopfkissenbezugs gefunden hatte und von dem er sich wünschte, dass das Saugen daran die Kleine entsprechend schläfrig machen würde.
Im Eingangsbereich der Wohnung breitete er die abwaschbare Unterlage in der Nähe der Tür aus, platzierte eine Dose mit Feuchttüchern, die Pflegecreme-Tube und die noch zusammengefaltete Folienwindel daneben und bat sein Schätzchen, zu ihm zu kommen.
»Du darfst dein neues Plüschi gern mitnehmen, aber ich möchte, dass du dich jetzt hierher legst, damit ich dir eine trockene Pampi anziehen kann, Liebling.«
»Nein, Lulu spielen …«
»Luisa, sei bitte nicht bockig. Das macht es für Papi nicht leicht und außerdem kann der Weihnachtsmann dir von oben zuschauen. Er sieht immer, ob du artig bist, oder nicht. Und ich nehme doch an, dass du am Heiligabend gern Geschenke von ihm gebracht bekommen möchtest, hm?«
Ohne dass es weiterer Worte bedurfte, beeilte sich die süße, zuweilen etwas eigensinnige Prinzessin auf die farbenfrohe Wickelunterlage zu krabbeln. Sie legte sich rasch zurecht, schenkte ihrem Papi ein hinreißendes Lächeln und wisperte beinahe ehrfurchtsvoll:
»Lulu brav immer …«
»Na ja, einigen wir uns auf meistens, kleiner Schatz«, schmunzelte Henrik, »aber du weißt ja, Daddy hat dich genau so lieb, wie du bist.«
Mit dem Schnulli zwischen den Lippen und ihrem Schmusetier im Arm, unterstützte Luisa ihren Papa, so gut sie konnte. Sie hob den Po an, damit er die benutzte, vom Pipi der Nacht durchweichte und extrem aufgequollene Windel bequem darunter hervorziehen konnte. Wie Henrik es vorausgesehen hatte, war das alte Exemplar nach dem dreimaligen Hineinpieseln Luisas endgültig an der Grenze seiner Saugfähigkeit angelangt. Dies war dem guten Stück bereits äußerlich anzumerken gewesen, als es dem Little-Mädchen schwer und von außen gelb durchschimmernd zwischen den Beinen gehangen hatte.
Behutsam säuberte er den haarlosen Schambereich mit einem Feuchttuch, verteilte sorgfältig die Feuchtcreme mit den Fingerspitzen und blickte während seiner liebevollen Zuwendungen nahezu durchgehend in Lulus Gesicht. Diese schmiegte eines der weichen Stofftiere an ihre Wange, nuckelte am Schnuller und hielt die Augen in dem wunderbaren Gefühl, rundherum umsorgt zu werden, vertrauensvoll geschlossen.
»Fertig, mein Mäuschen«, flüsterte ihr Daddy, schaute noch einmal, hochzufrieden mit seiner Auswahl, auf die Zuckerstangen- und Christbaummotive auf der Folien-Oberseite der festlichen Windelhose und half seinem Schatz, von der glatten Wickelunterlage aufzustehen.
»Was sagst du, gönnst du Papi noch eine Mütze voll Schlaf? Danach frühstücken wir dann ganz bestimmt bald, sogar ausnahmsweise mit der Schokocreme, die du so gern magst, mein Liebling«, sprach er sie an, während er sie an die Hand nahm und gemeinsam mit ihr den Raum ansteuerte, in dem ihr Doppelbett stand.
»Jaaa«, erklang es sowohl begeistert, als auch müde von der Aufregung und dem Spielen aus dem Mund des Littles, das mit der schönen Idee ihres Cargivers und besten Daddys der Welt einen unvergesslichen Nikolaustag genoss.