Eifersucht und süße Fetisch-Liebe – Ihre Vorliebe für nötig müssende Männer (Kurzgeschichte)

Eifersucht und süße Fetisch-Liebe
Ihre Vorliebe für nötig müssende Männer

Von Rebecca Valentin

Kurzgeschichte, erschienen am 01.03.2019

VG Wort

Gamerin beim Online-Gaming.

 

Die Stimme, die durch die Wand des Schlafzimmers zu mir drang, war mir vertraut und derart nah, dass ich glaubte, sie stärker mit dem Herzen als mit meinen Ohren wahrzunehmen. Sie gehörte der Frau, mit der ich seit zwei Jahren fest zusammen war: Alexandra, von ihren Freunden lässig Alex genannt, in der Welt des Internets und speziell in der Gamerszene, in der sie überaus präsent und beliebt war, als AlexCandypie bekannt. Ich hörte sie lachen und in das Mikro sprechen. Vermutlich zeichnete sie eine neue Folge des Computerspiels auf, das als absoluter Dauerbrenner ihre Playlist anführte, während ich mich unruhig von einer Seite auf die andere wälzte.

 

Wir hatten uns auf einer Spielemesse kennengelernt. Wie auf derartigen Veranstaltungen üblich, waren die Menschen langsam und dicht gedrängt durch die Ausstellungshalle geschlendert. Ich hingegen hatte es eilig gehabt – meine volle Blase wollte geleert werden, duldete kaum mehr Aufschub. Schicksal oder nicht: Ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt war es passiert – ich hatte sie inmitten des Getümmels versehentlich angerempelt und meinen Ellenbogen schmerzhaft zwischen ihre Rippen gestoßen. Sie war daraufhin stehengeblieben und auf ihr empörtes ‚Hey, pass doch auf‘, hatte ich mich atemlos und überaus wortreich bei ihr entschuldigt. Ihr gewinnendes Lächeln, mit welchem sie mir meine Ungeschicklichkeit sofort verzieh, hatte mich auf der Stelle in ihren Bann gezogen. Zu meinem Bedauern war der Druck meiner Blase jedoch so massiv gewesen, dass er keine weitere Verzögerung für einen Plausch erlaubt hatte.

Als Angestellter einer Entwicklungsfirma für PC-Spiele war ich von meinem Chef dazu auserkoren worden, auf jene Messe zu fahren, und mich für die Vorstellung unseres neuesten Games hinter den Präsentationsstand zu begeben. Da ich den Tag dort weitestgehend allein verbrachte, hatte ich keine andere Möglichkeit gesehen, als die Pinkelpausen selten und kurz zu halten. Daher war es auch bei diesem Spurt höchste Zeit fürs Klo gewesen, was ich nicht hatte verbergen können. Mit unruhig tretenden Füßen und einer Hand, die bereits augenfällig in Richtung Schoß gewandert war, hatte ich sie schweren Herzens wieder ziehen lassen. Damals war ich mir unsicher, ob ich mich nicht getäuscht hatte, doch heute weiß ich, dass der interessierte Gesichtsausdruck, mit dem sie mir unverschämt offen in den Schritt geschaut hatte, kein Zufall gewesen war.

Dass ihr Weg sie an diesem Nachmittag noch einige Male an meinen Stand geführt hatte, war zunächst als glücklicher Umstand von mir abgetan worden, später aber hatte ich verstanden, dass es ihr einzig darum gegangen war, mich wiederzutreffen. Ihr Lächeln war der Hammer und allein der Blick in ihre magisch grünen Augen hatte ausgereicht, mich hoffnungslos in sie zu verlieben.

 

Den Entschluss, gemeinsam eine Wohnung zu mieten, hatten wir vor wenigen Wochen gefasst. Ja, und nun lag ich hier, hörte ihre Worte und ihr Lachen aus dem angrenzenden Arbeitszimmer, und auch heute ließ meine Eifersucht mich nicht schlafen. Wie so oft reichten die Aufzeichnungen ihrer neuesten Spielfolgen weit in die Nacht hinein. Zeit, die sie mit ihren YouTube-Freunden verlebte, Stunden über Stunden, in denen sie per Teamspeak und Headset mit ihnen verbunden war. Nette Typen, soweit ich es beurteilen konnte, wäre da nur nicht dieser eine: Jonathan, John, Johnny, oder wie immer sie ihn nannten. Er schien einen besonderen Narren an Alexandra gefressen zu haben – nicht nur einmal, wenn ich mir fertiggestellte Videos ansah, fiel mir auf, wie oft sie speziell von ihm angesprochen wurde. ‚Alex!‘, rief er dann als heroischer Retter ihren Namen, meist in Zusammenhang mit einer konkreten Aufforderung: ‚Hier Alex, schnell, komm her!‘ Es war dermaßen auffällig, dass sich mir die Nackenhaare aufstellten.

 

Ich wusste, ich bräuchte nicht eifersüchtig zu sein, schließlich besaß unsere Beziehung dieses außergewöhnliche Extra, das sie mit keinem anderen Menschen als mir ausleben wollte: ihren sexuellen Fetisch. Dieser bezog sich auf derart nötig müssende Männer, wie ich bei unserem ersten Zusammentreffen einer gewesen war. Es turnte sie wahnsinnig an, eine solche Situation zu erleben, so dass ich des Öfteren für sie in diese Rolle schlüpfte. Dann präsentierte ich ihr die gewaltige Bedrängnis einer zum Platzen überfüllten Blase in einer Weise, die sie nicht wissen lassen konnte, ob sie wahr oder vorgetäuscht war. Ihre anschließende Reaktion, voller Lust und Begehren, bewies mir jedes Mal wieder, wie lebendig unsere Liebe war und dennoch: Jenes scheußliche Gefühl haftete an mir wie Kaugummi in den Haaren.

Zu einer anderen Gelegenheit hatte ihr die gesamte Gruppe während einer Spielaufnahme nachträglich zum Geburtstag gratuliert. Von allen Teilnehmern war es eher beiläufig erfolgt, nur Jonathan war aus der Reihe gefallen und hatte zu seiner Gratulation noch einen neckischen Kosenamen für sie parat gehabt. Reagierte ich über? War es albern? Oder war mein Misstrauen gar begründet?

Da! Schon wieder hörte ich sie herzhaft lachen! So viel Spaß mit John und den übrigen Gamern, indessen ich mir nebenan das Hirn zermarterte.

 

Eine knappe Stunde später betrat Alexandra leise das Schlafzimmer. In der Annahme, ich würde bereits schlafen, machte sie kein Licht, sondern tastete sich vorsichtig von der Tür zum Bett. Noch lag der Raum für sie in vollkommener Dunkelheit, während meine Augen sich inzwischen an die Finsternis gewöhnt hatten.

„Schön, dass du endlich kommst“, empfing ich sie mit warmer Stimme.

„He, noch wach?“, fragte sie erstaunt, „es ist schon fast vier Uhr.“ Vor unserem Doppelbett stehend begann sie, sich auszuziehen. Nachlässig ließ sie Jeans, Söckchen und ihr T-Shirt zu Boden fallen.

„Mmmh, ich weiß, aber ich konnte nicht einschlafen.“

 

Ich hatte die Worte noch nicht ganz ausgesprochen, da legte sie sich zu mir. Als ahnte sie, dass ich ihre Nähe heute besonders brauchte, rutschte sie eng an mich heran.

„Und wieso?“ Ich zog sie in meine Arme hinein und überlegte. Sollte ich ihr den wahren Grund nennen? Ihr berichten, was mich nachts wachhielt, wenn sie ein Zimmer weiter saß und mit den anderen Gamern zockte?

„Hm?“ Alexandra stupste mich sanft in die Seite. „So schweigsam? Was ist los?“ Noch während ich das Für und Wider durchdachte, hörte ich mich bereits sprechen. Meine Hand in ihrem roten Lockenkopf vergraben, fragte ich sie ohne Umschweife:

„Was läuft da zwischen Jonathan und dir?“ Sie hob den Kopf von meiner Schulter und schaute mich überrascht an, mit offenem Mund, wie ich im Schummerlicht erkannte, die hübschen grünen Augen vor Erstaunen geweitet.

Nach einer Sekunde breitete sich ein Lachen auf ihrem Gesicht aus. Sie hielt meine Frage für einen Scherz.

„Nein, Schatz, ich meine es ernst.“ Die Heiterkeit machte erneuter Ungläubigkeit Platz, ihre Stirn zog sich in Falten.

„Wie bitte? Du spinnst, da ist nix. Das habe ich dir schon mal gesagt, vertraust du mir nicht? Glaubst du ernsthaft, dass ich mit Johnny … dass ich dich betrügen würde?“ Gott, wie sehr ich ihre Stimme liebte, jene Mischung aus frechem Trotz und Sanftmut. In diesem Moment kam ein schmollender Unterton hinzu, der mich ungeheuer anzog.

„Dir traue ich, aber was ist mit ihm? Kaum zu überhören, wie verschossen er in dich ist.“ Unerwarteterweise begann meine selbstbewusste Freundin, zu lachen.

„Ach Quatsch, der ist komplett verrückt, höre am besten gar nicht auf die Sprüche.“

„Ich weiß nicht …“

„Doch klar, der ist nicht verliebt, der ist bekloppt!“, lachte sie weiter. Ich hingegen blieb skeptisch.

„Komm“, forderte ich sie aufgewühlt auf, „zeig mir, dass ich der Einzige für dich bin.“ Meine Bedenken wandelten sich in Lust, zudem wollte ich Jonathan nach fünf Stunden des gemeinsamen Teamspeaks aus ihren Gedanken verdrängen.

 

Ich zog Alexandra erneut an meine Brust, sah die Erregung in ihrem Gesicht aufflackern. Sie grinste mich verwegen an, schmiegte sich jedoch nicht an meine Schulter, sondern bedachte mich im Halbdunkel des Zimmers mit einem Blick, den ich nur allzu gut von ihr kannte.

„Du weißt am besten, wie du das erreichen kannst …“, forderte sie mich zu einem ihrer favorisierten Liebesspiele heraus. Ein Lächeln des Verstehens überzog mein Gesicht, das sich sogleich in ein gequältes Grinsen wandelte.

„Vorher müsste ich aber noch zur Toilette …“

Nix da, dafür bin ich viel zu scharf auf dich“, entgegnete sie und sah mich mit einem Blitzen in den Augen an, das mir mehr sagte, als eintausend Worte.

„Bitte, es ist echt dringend“, begann ich zu betteln und drückte mir die Hände demonstrativ auf die Ausbeulung meines Slips.

„Nein, das kann sicher warten.“

„Bestimmt nicht, denn …“, setzte ich an, mir eine Geschichte auszudenken, die sie wunschgemäß heiß werden lassen würde, „kurz bevor du reingekommen bist, wollte ich gerade aufstehen, um ins Bad zu gehen. Nach den vielen Getränken vorhin, muss ich inzwischen total nötig.“ Ich schaute sie leidend an, meine Stimme bekam einen höchst verzweifelten Unterton: „Bitte Schatz, lass mich, ich muss so tierisch, dass ich es gleich nicht mehr zurückhalten kann.“ Um das Gesagte eindrucksvoll zu unterstreichen, krümmte ich mich laut ausatmend vor und knetete meinen Penis heftig innerhalb der Shorts. Bei dieser unmittelbaren, kräftigen Massage und in Erwartung des bevorstehenden erotischen Akts, versteifte er allerdings und richtete sich hart auf.

Alexandra führte ihre Finger ebenfalls zu meiner Körpermitte und ertastete das, was ich nicht hatte verhindern können.

„Siehst du, ich krieg schon ’ne Latte von dem riesigen Druck auf der Blase“, beeilte ich mich, ihr Erfühltes zu kommentieren.

„Aber wie“, gab sie schneller atmend zurück, „ist es denn wirklich so nötig?“

„Was glaubst du denn? Wenn ich nicht gleich loskomme, p**se ich hier ins Bett, garantiert!“ Ich wand mich stöhnend in ihren Armen. „Oh Mann, wie höllisch ich pinkeln muss … Das kannst du dir nicht vorstellen“, schickte ich in heiserem Tonfall hinterher.

 

Anstelle hierauf etwas zu erwidern, wühlte Alexandra ihren Kopf lustvoll unter die Bettdecke und küsste sich von meinem Bauchnabel abwärts. Jedes meiner ‚Desperation-Bekenntnisse‘ hatte ihr Ziel erreicht, wie ich mit wachsender Vorfreude spürte, als ihre geschickten Finger den Bund meiner Boxershorts hinunter streiften und die pochende Erektion hervorholten. Ihre weichen Lippen schlossen sich um meine Eichel, begannen sanft und mit zugleich unwiderstehlichem Reiz zu saugen.

„Ui, gefährlich“, keuchte ich gepresst hervor, das Spiel noch längst nicht für beendet erklärt. „Ich hoffe, du weißt, was du tust … Nicht, dass ich dir vor dem Kommen in den Mund pinkle, so verdammt dringend, wie es ist!“

Nun war es meine atemberaubende Freundin, die ein begehrliches Stöhnen von sich gab – dies von mir zu hören, jenen emotionsintensiven Balanceakt zwischen Orga**us und dem endgültigen Kontrollverlust über die Blase angekündigt zu bekommen, gab ihr den absoluten Kick. Als würde sie es provozieren und das Chaos in meinem Unterleib auf die Spitze treiben wollen, legte sie ein Übermaß an süßem Gefühl in ihren Blowjob, das mir deutlich zeigte, auf welchem hohem Grad der Erregung sie sich befand.

 

Hiervon bald restlos aufgeheizt war es nur wenige Sekunden später um meine Beherrschung geschehen, was meine Libido animierte, sämtliche Halteseile zu kappen und mich in einem fulminanten Orga**us Richtung Orbit zu schießen. Wie erwartet war es kein Urin, sondern mein milchig-weißer Liebescocktail, den ich hierbei laut stöhnend auf ihrer Zunge entlud.

Sofort zog ich Alexandra zu mir hoch, küsste sie innig und ließ meine rechte Hand in ihr Liebesdelta wandern. Wie unsagbar geil es sie wieder einmal gemacht hat, stellte ich fest, während mir die üppige Feuchtigkeit ihrer Fetisch-Lust über die Finger rann.

 

Ein letzter Kuss, bei dem meine Zungenspitze zärtlich ihre streichelte, dann rutschte ich tiefer und honorierte ihr im ersten Licht des anbrechenden Tages, was sie mir mit ihren wundervoll weichen Lippen und einem Höchstmaß an Sinnlichkeit hatte zukommen lassen. Als es aufgrund unseres Desperation-Vorspiels nicht lange dauerte, bis es tief in ihr zu zittern und zu beben begann und sie sich wollüstig keuchend unter meinen französischen Küssen aufbäumte, war ich mir definitiv sicher: Sie ist mein und sie wird es bleiben. Denn so echt und erregend wie ich, spielt ihr die Pinkelnot ohnehin kein anderer vor.

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