Dass ich für mein Leben gern Motorrad fuhr, war die eine Sache – dass mir dieses schöne Hobby jedoch zu dem aufregendsten Erlebnis verhelfen sollte, das mir jemals widerfahren war, eine vollkommen andere. Niemals zuvor hatte mich etwas dermaßen fasziniert und zugleich so angeturnt wie die Live-Desperation-Vorstellung, die der unverschämt gut aussehende Biker mir am letzten Wochenende unfreiwillig geboten hatte. Doch ich erzähle besser der Reihe nach …
Die Stelle, an der der Motorradclub zusammengekommen war, um sein Treffen abzuhalten, lag unmittelbar unter den Fenstern meiner Wohnung. Diese wiederum war Teil eines modernen Mehrfamilienhauses, das zusammen mit weiteren hohen Wohn- und Geschäftskomplexen den öffentlichen Platz säumte. So schaute ich an diesem sonnigen Samstag aus meinem Küchenfenster in der dritten Etage zu den meist schwarz gekleideten Motorradfahrern hinab und betrachtete sie gespannt.
Nicht lange und ich bekam Lust, mich zu ihnen zu gesellen. An diesem Nachmittag war ohnehin nichts anderes geplant, und ein Austausch unter Gleichgesinnten macht sowieso immer Spaß, dachte ich mir. Allerdings durfte dies nicht ohne meine Maschine geschehen, die ich gern vorzeigte: Ihr Tank wurde seit kurzem von einem kunstvollen Rosenmuster-Airbrush geschmückt, wodurch das Zweirad zu einem echten Hingucker avanciert war. Ähnlich feminin präsentierte sich mein pinkfarbener Integralhelm, den ich mir nun schnappte und in der Kleidung, die ich am Leibe trug und die sich aus nichts weiter als einem schwarzen Top, einer ebenfalls schwarzen Jeans und knöchelhohen Leinenturnschuhen zusammensetzte, die Wohnung verließ.
Den Haustürschlüssel verstaute ich sorgsam in der Hosentasche, holte mein geliebtes Motorrad aus der Tiefgarage und fuhr, mit dem Helm auf meinem Kopf, die extrem kurze Strecke zum Ort des Geschehens.
»Hi, du bist neu hier, oder?«, wurde ich direkt angesprochen, nachdem ich meinen Rennhobel am Rand der Gruppe platziert, den Motor ausgeschaltet und den Helm heruntergenommen hatte. Während ich die freundliche Begrüßung vernahm, schüttelte ich noch mein langes Haar aus, blickte dann aber sogleich in das Gesicht des schätzungsweise 30-jährigen Bikers, der mich aus seinen auffallend hellen, blauen Augen interessiert musterte. Wow, attraktiv, schoss es mir sofort in den Kopf, was einen Mechanismus in mir in Gang setzte, den ich mir selbst nicht erklären kann.
»Was dagegen?« Frostig und weitaus patziger, als ich hätte reagieren wollen und sollen, antwortete ich ihm. Aus welchem Grund handelte ich nur immer so? Weshalb schaltete ich bei den tollen, coolen Typen auf unnahbar? Dabei wollte ich nichts lieber als gesehen, wahrgenommen und gemocht zu werden, doch in dieser Hinsicht machte ich mir das Leben und damit die Partnersuche unnötig schwer.
Zu meinem Glück ließ der Dunkelhaarige nicht locker. Weiterhin freundlich, nun jedoch mit einem vielsagenden Grinsen um die Mundwinkel, erwiderte er:
»Überhaupt nicht, ganz im Gegenteil.« Mein Herz klopfte schneller und ich grinste ebenfalls. »Geiles Airbrush übrigens.« Er deutete mit dem Kopf auf den Benzintank meines Motorrads.
»Danke, hab ich noch nicht lange«, gab ich knapp zurück und freute mich insgeheim über seine anerkennende Bekundung.
Darüber, dass er sich nach dem Künstler, der Lage seiner Werkstatt und dem Preis für den neuen Eyecatcher auf meinem Bike erkundigte, fanden wir schnell in ein lockeres Gespräch. Nach und nach gesellten sich weitere Mitglieder des Clubs zu uns, die mich allesamt herzlich begrüßten. Im Zuge dessen erfuhr ich, dass sie den Gutaussehenden, der mich zuerst angequatscht hatte, Charlie nannten. Ob es sich hierbei um seinen echten Namen handelte, wusste ich nicht, es spielte auch keine Rolle, da ich ihn von nun an ebenso ansprechen würde, wie ich mir vornahm.
Während wir über eine längere Zeit hinweg ungezwungen plauderten, fiel mir auf, dass Charlie den Hintern vermehrt unruhig auf der Sitzbank seines Motorrads bewegte. Zu Beginn kaum zu bemerken, wurde es bald unübersehbar.
Da er eine Lederhose trug, wirkte das in immer kürzeren Abständen auftretende Herumrutschen auf dem Leder des Sitzes geradezu gleitend. Dennoch entging es mir nicht; von einem allumfassenden Kribbeln begleitet, erwachte die Vorahnung einer quälenden Bedrängnis seinerseits in mir. Idealerweise müsste er dringend groß, wünschte ich mir und wusste im selben Moment, wie gemein dieser Gedanke war und wie unerhört reizvoll zugleich. Ob es nun ein voller Darm war, den meine Libido sich in desperat-süßer Erwartung herbeisehnte, oder er nur nötig pinkeln musste – in jedem Fall waren sämtliche meiner Sinne auf Empfang geschaltet und ich ließ den verzweifelter werdenden nicht mehr aus den Augen. Selbst wenn ich gewollt hätte, wäre es mir nicht möglich gewesen; mein Slip wurde feucht und feuchter, nichts auf der Welt machte mich stärker an, als einen Mann zu erleben, der in höchste Poop-Not geraten war.
Ringsumher gab es nichts als hohe Wohnhäuser und die steil in den blauen Himmel aufragenden Bürotürme der verschiedensten Firmen. Einige Bäume sorgten für ein wenig Grün inmitten der Großstadt-Szenerie. Ich folgte Charlies Blick, sah, dass er sich zu allen Seiten umschaute, auf der Suche nach einem öffentlichen Klo. Zu seiner großen Enttäuschung und meiner heimlichen, lustdurchtränkten Freude wurde er nicht fündig: Weder ein allgemein zugängliches WC-Häuschen noch eine andere Form der Toilettenbenutzung standen für ihn bereit. Er presste die Lippen fest aufeinander; das Anspannen seines gesamten Körpers war förmlich spürbar. Zumindest für mich. Wie es mir schien, bekam kein anderer aus der Gruppe etwas von Charlies drängender Lage mit, oder, was ebenfalls denkbar war, es interessierte den Rest der Runde einfach nicht. In mir jedoch löste sie eine wahre Flut von Lustnässe aus, die meinen Slip buchstäblich tränkte und mir ein warmes, wunderbar glitschiges Gefühl an Kitzler und Spalte bescherte. Hiervon angeregt verhärteten sich meine Brustwarzen, wovon, wie ich hoffte, nichts durch das dünne Top nach außen sichtbar sein würde. Die Erregung, die sich bereits in Ansätzen in meinem Körper ausgebreitet hatte, entwickelte sich rasant zu einem lodernden Flächenbrand.
Nach einigen Minuten weiteren Redens über das uns gemeinsam verbindende Thema stieg ich von meiner Maschine herunter und trat nah an meinen neuen Bekannten heran, von dessen Gesicht die Not inzwischen deutlich abzulesen war.
»Du musst ziemlich heftig zum Klo, oder?«, raunte ich ihm unauffällig von der Seite zu, woraufhin er nickte und mich bedrückt aus seinen umwerfend blauen Augen ansah.
»Merkt man das? Ich versuch’s echt, im Griff zu behalten.«
»Die anderen vielleicht nicht, ich schon«, gab ich verwegen zurück und richtete meinen Blick verstohlen in Charlies Körpermitte. Dort erfasste ich eng zusammengepresste Oberschenkel und einen Hintern, der kaum noch stillzuhalten war. Mittlerweile war er aus der klassischen breitbeinigen Sitzposition in ein Anlehnen an sein Motorrad gewechselt, das fest auf dem Hauptständer aufgebockt war.
»Kannst du dich nicht einfach an einen der Bäume stellen?«, setzte ich meinen pikanten Dialog fort – einzig mit dem Hintergedanken im Kopf, herauszufinden, welches der beiden Erleichterungsprobleme ihm stärker zusetzte. »Wenn es so dringend ist, kann man doch bestimmt …«
»Das ist es nicht«, unterbrach er mich weniger leise, als ich mit ihm gesprochen hatte. Als er seine erhöhte, stressbehaftete Lautstärke bemerkte, senkte er sie sofort wieder ab und flüsterte nur für mich hörbar:
»Ich muss tierisch ka**en. Sorry, für die ungeschönte Offenheit. Nicht besonders romantisch, hm?« Er brachte ein gequältes Lächeln zustande, das jedoch gleich einfror und von einer sichtlich leidvollen Miene abgelöst wurde. Ich sah, dass er den Atem anhielt und sich angestrengt konzentrierte. Offensichtlich fiel es ihm nach der insgesamt verstrichen Zeit schwer, weiterhin die Kontrolle über seinen Schließmuskel zu behalten. Großer Gott, wie wahnsinnig mich diese Situation anturnte …
»Du wohnst nicht zufällig in der Gegend? Ich meine, du bist nur im dünnen Oberteil hier …« Er schaute auf mein schwarzes Trägertop, wobei mir peinlich berührt meine harten Nippel einfielen. »Und der Motor deines Bikes war von der Fahrt nicht wirklich heiß geworden, oder?«, setzte er nach, was ich ihm mit einem Kopfnicken bestätigte.
»Fuck, ich würde dich nicht fragen, wenn es nicht so verdammt eilig wäre, glaub mir, aber wenn ich ehrlich sein soll, hab ich mega Panik, mir gleich in die Hose zu sch**ßen.« Das überaus offene Eingeständnis seiner Not berührte mich genauso, wie es mein Blut zum Kochen brachte. Und ja, er hatte recht: Ich wohnte tatsächlich um die Ecke. Zugegebenermaßen hatte ich bereits daran gedacht, die dunkelhaarige Sahneschnitte mit zu mir zu nehmen, um ihm in meiner Wohnung das rettende WC zu präsentieren, aber bis dahin hatte ich seine hocherotische Bedrängnis noch ein kleines bisschen genießen wollen. Allem Anschein nach war er jedoch jetzt an einem Punkt angelangt, an dem sein Leiden unaushaltbar wurde und es sogar mir begann, an die Nieren zu gehen – und das sollte bei meinem abgebrühten Kink für Male-Desperation jeglicher Art etwas heißen …
Wenige Augenblicke später standen wir vor meiner Wohnungstür. Beim Verlassen der Gruppe war uns von den hauptsächlich männlichen Mitgliedern des Clubs ein frivoles Johlen und manch zweideutige Äußerung gefolgt, mit der man uns viel Spaß und ein geiles Vög**n gewünscht hatte. Wenn auch nur einer von ihnen geahnt hätte, wie nah ich an einem solchen Gefühl dran war und wie unendlich weit Charlie davon entfernt …
Ich zog den Schlüsselbund aus meiner Hosentasche hervor und suchte nach dem passenden Exemplar, um aufzusperren, da hörte ich die keuchende, atemlose Stimme an meiner Seite:
»Du kannst dir nicht vorstellen, wie krass das nach außen schiebt. Das hätte ich nie gedacht. Ich krieg das echt nicht mehr lange hin, das alles in mir drin zu behalten«, stöhnte er hörbar verzweifelt. Bei seinen Worten und der Art, in der er sie in seiner Ausnahmesituation formulierte, wäre ich um ein Haar gekommen – wahrscheinlich hätte ich mich nur einmal kurz an der Klit zu berühren brauchen, um den gewaltigsten Höhepunkt meines Lebens zu erreichen.
Die Tür war noch nicht mal einen Spaltbreit geöffnet, da stolperte Charlie schon in den Wohnungsflur hinein.
»Wo?«, erkundigte er sich gehetzt, was ich ihm mit einem stummen Handzeig auf die erste Tür rechts beantwortete. Er strebte dem Raum ungeduldig entgegen und warf die Badezimmertür achtlos hinter sich zu. Sofort darauf hörte ich das Klimpern der Gürtelschnalle, das Ratschen eines Reißverschlusses und Charlies erleichtertes Aufstöhnen durch das Türblatt hindurch.
Ich atmete gemeinsam mit ihm auf. Allerdings war die einsetzende Entspannung nur ein unwesentlicher Teil meiner sinnlich brodelnden Empfindungen: Die Größte war nach wie vorher die Wollust, die durch die Vorstellung, dass der sexy Biker in diesem Augenblick eine dicke, würzig duftende Ladung in meine Toilettenschüssel entließ, unbeschreiblich angefacht wurde. Sollte ich es einfach tun? Mir die Hand in den Slip schieben und mich mit nur wenigen Berührungen zu einem schnellen Orga**us bringen? Oder es drauf ankommen lassen und schauen, was sich an diesem Tag noch ergeben könnte?
Die Entscheidung wurde mir im selben Moment abgenommen, in dem die Tür geöffnet wurde und Charlie nach dem Händewaschen mit einem anziehend-verlegenen Grinsen durch sie hindurch in den Flur trat.
»Danke Lina, das war echt knapp …« Er deutete eine Verbeugung an. »Du warst meine Retterin in letzter Sekunde, die Ritterin und ehrenvolle Heldin, der meine Dankbarkeit auf ewig gewiss sein wird.« Ich lachte.
»Nein wirklich, du hast einen gut bei mir.«
»Womöglich werde ich darauf zurückkommen«, entgegnete ich flirtend.
»Wie wäre es mit jetzt gleich?«, konterte er zwinkernd. Mein irritierter Blick traf seinen, was Charlie zu einer rau geflüsterten Erklärung bewog:
»Es war deutlich unter deinem Shirt zu sehen …« Ich fühlte, wie meine Wangen wärmer und sehr wahrscheinlich knallrot wurden. »Ist es Geilheit, Lina? Irgendetwas hat dich extrem angemacht, gib es zu …« Ohne eine Antwort abzuwarten, nahm Charlie mein erhitztes Gesicht in seine Hände und küsste mich innig. Er verführte mich langsam mit Lippen und Zunge, eroberte mich mit seinen zärtlichen Liebkosungen vollständig und als ich ihm zum zweiten Mal an diesem Nachmittag den Weg in einen meiner Räume zeigte, war es das Schlafzimmer. Wir wollten es beide, waren uns von der ersten Sekunde an sympathisch gewesen und hatten die ungeheure Anziehung füreinander gespürt, die nicht von dieser Welt zu sein schien. Und hey, wenn die Teilnehmenden des Treffens den spontanen heißen Sex zwischen uns ohnehin vermuteten, könnten wir es genauso gut tun, oder?
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